Zeit für mich, mal wieder etwas zu tippen:
Cape Cod empfing uns mit wunderschönem Wetter, das wir sogleich für eine Radtour nutzten. Auf einer ausgebauten Bahntrasse ging es von Brewster ca. 30 km bis zu deren Ende, dann querfeldein zum Strand und wieder zurück zum Ausgangspunkt, den wir bei Einbruch der Dunkelheit erreichten.
Der Radweg ist super gut gesichert, Stoppschilder und Warnhinweise an jeder Kreuzung. Und alle Autofahrer sind sehr rücksichtsvoll und fahren hier auffallend defensiv. Cape Cod ist ein sehr gut ausgebautes Feriengebiet mit zig Ferienhaussiedlungen und Campingplätzen, die alle abseits der Wege und Straßen liegen. Irgendwie denke ich an Texel; die Gegend hier ist allerdings deutlich hügeliger und waldiger.
Der nächste Tag bietet Gelegenheit zum Inhouse-Gammeln, denn es regnet wirklich, wie vom Wetterbericht angekündigt, den ganzen Tag ununterbrochen…
Nach der zweiten Nacht auf Shady Knoll Campground, verließen wir die Gegend. Es hatte uns dort gut gefallen. Eine freundliche und zuvorkommende Betreiberfamilie, die uns übrigens auch mit einem passendem Stromkabel aushalf, bleibt uns in Erinnerung. Unser Ziel für den Tag lag am Ende der Halbinsel:
Provincetown, wo vor über dreihundert Jahren die ersten Siedler mit ihrem Segelschiff nach der Atlantiküberquerung erstmals frisches Wasser aufnahmen und später ein Denkmal gesetzt bekamen. Der Ort macht auf uns den Eindruck einer Touristenhochburg. Nach zwei Stunden fahren wir weiter, zurück Richtung Boston.
Was nicht passte, wurde passend gemacht …
Unser Elektrizitätsproblem sorgte übrigens bei mir weiterhin für gedrückte Stimmung – wohltuende Lichtblicke waren die Telefonate mit Daniel dabei. Entsprechend meiner Stimmung blieb uns auch der Regen erhalten. Inzwischen war uns ziemlich klar geworden, dass die Batteriesicherung kaputt war. Nach einer kleinen Odyssee durch Shops und Werkstätten, in denen wir immer wieder freundlichen und hilfsbereiten Leuten begegneten, wurde uns in einer kleinen LKW-Werkstatt von brasilianischen Monteuren geholfen. Was nicht passte, wurde passend gemacht …
Gefeiert wurde das glückliche Ende im alkoholfreien Wompatuck State Park mit einem Fläschchen Cidre. Dort blieben wir für zwei Nächte. Wir genossen eine Wanderung durch den Park nach Hingham, einem ganz bezaubernden Ort am Meer. Ein ausgezeichneter Cappuccino in einem Café mit eigener Kaffeerösterei wartete dort auf uns. Der Rückweg führte uns entlang der Straße an vielen kleinen historischen Häusern vorbei.
Nächstes Abenteuer in Boston
Am nächsten Morgen dann bei strahlendem Sonnenschein Aufbruch nach Boston in der schon eingangs beschriebenen Art und Weise …
Auf mich wartete dann die nächste Herausforderung:
An der Endhaltestelle der Greenline liegt ein riesengroßer Parkplatz. Auch eine Übernachtung wäre dort möglich. Es gibt kein Kassenhäuschen und keinen Automaten. Stattdessen nur die Möglichkeit, per App zu bezahlen. Nach 30 Minuten vergeblicher Mühe gab ich’s auf: Ich besitze Paypal, auch die Buchungsapp – aber beides nicht für Amerika! Bezahlung per Homepage und Kontoabbuchung scheiterte letztendlich an den Sicherheitsabfragen, die ich nicht beantworten konnte …Nun warte ich auf meinen Schatz bei McDonald und alles ist gut. Hier in der Nähe werden wir übernachten und gleich noch eine Pizza essen …