You are currently viewing Großstadtgetümmel
2. Etappe: Maine bis Georgia, 24. September - 11. November 2019

Großstadtgetümmel

Nun sitze ich nach einem sonnigen Tag in kurzer Hose und T-Shirt im Amigo und schreibe meinen Blogbeitrag. Zum Abend gab es eine Suppe aus unserem Thermomix (Zwiebel, Tomaten, Rote Beete, Möhren und Süßkartoffel, Gemüsebrühe und zwei kleine Brühwürstchen). Wir stehen auf einem Campground auf Taylors Island im Bundesstaat Maryland. Nichts Spektakuläres, überwiegend Angler und Jäger als Dauercamper. Wir genießen in der ersten Reihe den Ausblick aufs Wasser und die Nebensaisonruhe. Ein paar Tage Fahrpause tun uns richtig gut.

Ich beschäftige mich zunächst mit dem neuerworbenen Mobiltelefon, das unterwegs in Deleware in einem Apfelladen taxfree von mir nach Bewältigung einer für uns „Oberhausener“ ungewohnten Warteschlange in Empfang genommen werden konnte.

Es sind tatsächlich schon 10 Tage seit meinem letzten Blogbeitrag vergangen. Damals hielten wir uns vor den Toren New Yorks auf.

Meditatives Wandern

Sonntags hatten wir an einer meditativen Wanderung der Insight Meditation Sociaty in New York teilgenommen. Achtsames Wandern mit Anleitung einer kompetenten Lehrerin. Input zum Wesen der Natur und des Menschen in dieser. Wahrnehmen mit allen Sinnen. Nach fünf Stunden kehrten wir etwas durchnässt, voller Gedanken und durchaus zufrieden zu unserem Amigo zurück. Meditatives Wandern, vielleicht nicht so lange, könnte ein Angebot von uns auf Texel werden …

Am Sonntagabend, wie schon häufiger, fahren wir einen großen Supermarktparkplatz zum Übernachten an. Und dann am nächsten Morgen: New York! Wir gönnen uns den mit 110 $ pro Nacht doch recht hochpreisigen Stellplatz gegenüber von Manhattan. Er ist einfach verkehrsgünstig gelegen und bietet uns das, was wir brauchen.

Atmosphäre aufsaugen

Saradevi übernimmt die Programmplanung sowie alle technischen Aufgaben wie Fahrkartenkauf, Streckensondierung, Besichtigungsziele auswählen, Buchungen und das Dolmetschen. Ich genieße diesen Luxus! Wir sind hin und wieder mit den Rädern unterwegs, nutzen die Fährverbindungen und genießen dabei ein paar Mal die beeindruckende Skyline der Stadt. Per Untergrundbahn erreichen wir etliche unserer Etappenziele. Wir streifen durch verschiedene Stadtviertel, besuchen das MoMa (Museum of Modern Art) und gönnen uns die abendliche Aussicht vom höchsten Punkt New Yorks, dem One World Observatory. Auf Spaziergängen durch die Stadt sauge ich die Atmosphäre dieser Metropole auf.

Besuchen gern wieder, aber darin leben? Nein, danke!

In Erinnerung bleiben werden die Gegensätze zwischen repräsentativem Wohlstand und Obdachlosigkeit sowie lärmender Geschäftigkeit und stiller Parkwinkel inmitten der Stadt. Allerorten hupende Autos, Baustellen und Polizei oder andere Sicherheitsleute. Die eingestellten Fotos illustrieren diese Eindrücke wahrscheinlich nur unzureichend. Und mir ist durchaus bewusst, dass meine Eindrücke nur beliebige Momentaufnahmen eines weitaus größeren Spektrums sind. New York ist eine, wahrscheinlich mehrere Reisen wert! 

Unsere Reise führte uns dann Richtung Philadelphia über Princeton. Dort machten wir ein paar Stunden Rast und sammelten Eindrücke von der wohl reichsten Universität weltweit. Vor den Toren der Stadt tönte dann aus unserer Musikanlage das Stück von Mark Knopfler „Sailing To Philadelphia“. (Und während ich das hier notiere, höre ich: Bruce Springsteen, Streets Of Philadelphia).

Philadelphia, die Stadt von Rocky – wie wir zufällig im Besucherzentrum durch einen Begrüßungsfilm erinnert wurden. Vorbei am Hard Rock Café folgen Besuch der Markthalle und ein Bummel durch die abendliche Altstadt. Vor dem Schlafengehen dann noch schnell einen der 70er-Jahre Rocky-Filme! Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Auto zu Rocky und warfen einen Abschiedsblick auf die Skyline der Großstadt.

Über Newark in Deleware ging es dann zum Ausruhen gefühlsmäßig ans Ende der Welt. Für vier Nächte machen wir auf Taylors Island Station, ein Campground an der Küste im Bundesstaat Maryland hilft, die gesammelten Eindrücke der letzten Tage zu verdauen, ehe es dann weiter nach Washington geht …

Wir freuen uns auf den Austausch mit dir...