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Bhutan ist anders

In einer anderen Welt

Wir reisen von Kalkota nach Bhutan und sind nach langwierigen Grenzformalitäten in einer anderen Welt. Das buddhistische, Glück verheissende Land begrüsst uns mit einer gut ausgebauten Straße und Ruhe ausstrahlenden Berglandschaft. Kleine, saubere Ortschaften säumen unseren Weg nach Paro.

Am Tigernest

Die Paro Taktsang Klosteranlage liegt hoch an einem Berghang geschmiegt. Nach einer kurzen Busfahrt durch eine grüne, bezaubernde Landschaft legen wir den restlichen Weg zu Fuß zurück. Es geht mühsam bergauf mit einer kleinen Cappuccino-Pause auf halber Höhe. Etliche Fotostopps verschaffen mir bis zum Kloster Gelegenheit zum Verschnaufen. Eine Führung durch einige Klostergebäude machen uns auf englisch mit Aspekten des Buddhismus bekannt und verschaffen uns einen Eindruck von der prunkvollen Inneneinrichtung. Fotografieren ist in den Gebäuden verboten. Der Rückweg vom sogenannten Tigernest auf 3120 m fällt mir wesentlich leichter.

Ein Husten plagt mich

Auf den Besuch des Klosters Rimpung Dzong verzichte ich wegen Magen-Darm-Problemen. Ich vermute, dass ich die Kombination von Tabletten und Hustensaft wegen eines sich entwickelnden Hustens nicht vertrage. Vermutlich habe ich mich auf den kalten Steinböden der Tempel erkältet. Die Tempel sind nämlich nur ohne Schuhe zu betreten.

In der Hauptstadt

Die angenehme Fahrt nach Thimpu, mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h, führt vorbei an Wasserfällen und über kleine Brücken mit herrlicher Aussicht. Unser Hotelparkplatz in Thimpu liegt direkt gegenüber des National Memorial Chorten, das wir sogleich besuchen. Es erinnert an den dritten König und ist dem Weltfrieden gewidmet. Viele Besucher und Einwohner der Hauptstadt umrunden rituell das Bauwerk dreimal im Uhrzeigersinn, bevor sie in die nahegelegene City weiterlaufen. Abends erwartet uns dann ein Treffen und gemeinsames Abendbüfett mit dem Parlamentssprecher von Bhutan.

Kloster- und Stupa-Anlage

Am nächsten Morgen führt uns der kurvenreiche Weg nach Punaka, vorbei an einer Kloster- und Stupa-Anlage mit herrlicher Aussicht auf eine Bergkette des Himalayas. Nach Erreichen des Etappenziels geht es per Bus sogleich weiter zur Besichtigung der burgartigen Klosteranlage Punaka-Dzong. Dort erleben wir die allabendliche Rezitation von Mantren durch einige Mönche des Klosters. 

Traditionen am Wegesrand

Wir bleiben einen weiteren Tag in Punaka und wandern über eine Hügellandschaft zu einem Kloster und nehmen ein traditionelles Mittagessen an einem Bauernhaus ein, das wir über einen Spaziergang durch die Reisfelder erreichen. Zur allgemeinen Erheiterung spielen wir gemeinsam mit unseren Guides das bhutanesische Dart. Große Wurfpfeile werden über eine ca. 50 m Distanz auf ein im Boden steckendes Zielbrett geworfen. Den Pfeil überhaupt schon so weit zu werfen, ist eine gute Leistung für mich. Nach Rückkehr ans Wohnmobil bummeln wir durch den Ort und lassen uns einen leckeren Cappuccino in einem kleinen Café schmecken.

Ankunft in Zentralbhutan

Von Punaka führt uns die Fahrt über den Pass „Pele La“ auf 3420 m nach Zentralbhutan in den Ort Jakar. Auch hier besuchen wir zwei Klosteranlagen während eines gemütlichen Spaziergangs. Erneut mit sachkundiger Führung durch die Innenräume, an der ich aus bekanntem Grund (kalte Füsse, Englisch) nicht teilnehme und stattdessen die warme Sonne und die Gemütlichkeit der Außenanlagen genieße.

Auf Schotterpisten unterwegs

In den nächsten Tagen werden die Straßen enger und führen oft über lange Schotterpisten. Immer wieder kommt es in Bhutan zu schweren Erdrutschen, die für die schwierigen Verkehrsverhältnisse mitverantwortlich sind. Die Durchschnittsgeschwindigkeit von Jakar nach Mongar, unserem nächsten Etappenziel, beträgt nur 20 km/h. Wir befahren eine Passstraße auf 3740 m, an manchen Stellen ist der Schnee noch zu sehen bei 4 Grad C und schlängeln uns dann talabwärts bis zu einem idyllischen Ort bei wieder sommerlichen 23 Grad C. Dort gönnen wir uns eine Pizza und versorgen uns für die anstehende Geburtstagsfeier mit zwei Kisten Bier und Wasser.

Wundervolle Landschaft

Die Fahrt von Mongar nach Panbang führt an Berghängen entlang zweier Flußtäler und fordert Mensch und Maschine auf langen, holprigen Schotter- und Asphaltpisten. Entschädigt werden wir mit fantastischen Aussichten und abends bei Ankunft am Stellplatz mit einem zünftigen, gemeinsamen Abendessen mit Ulrike und Wilhelm am Wohnmobil von Franzi und Jürgen.

Geburtstag mal anders

Am letzten Tag in Bhutan gibt es für Saradevi 5 Teelichter und drei große Kerzen samt Lebenslicht sowie ein Geburtstagslied im Wohnmobil. Die Ausrichtung einer ordentlichen Feier mit der Gruppe scheiterte ärgerlicher- und traurigerweise an mangelndem Planungsvermögen (oder Planungsbereitschaft?) seitens der Guides. An diesem Tag führt uns zunächst die Fahrt von Panbang in die Nähe des Grenzortes Gelephu. Auch dieses Mal ist die Wegstrecke anspruchsvoller als angekündigt. Wieder einmal bin ich froh, den wendigen und zuverlässigen Amigo zu steuern. Abends fahren wir mit der Gruppe im Bus zu einer nahegelegenen Dependance in den Bergen und genießen die einheimischen Gerichte auf dem Boden sitzend in einer zünftigen Hütte und wärmen uns anschließend bei einem Bier am großen Lagerfeuer.

Wehmütiger Abschied

Frühmorgens stehen wir am 12.01. auf und sind um 9 Uhr im Konvoi an der Grenze zu Indien. Wehmütig verlassen wir das Königreich Bhutan, das in seiner Verfassung die Erfolgsmessung am Glück seiner Einwohner festschreibt. Bhutan ist übrigens schon heute CO2-neutral und wirtschaftet nachhaltig. Die Pflege des traditionellen Erbes hat einen hohen Stellenwert und eine gewisse Spiritualität durchzieht überall den Alltag. 10 Tage Bhutan ist recht wenig, um Land und Leute näher kennen zu lernen. Mein erster Eindruck ist sehr positiv, auch wenn zugegebener Weise auch in Bhutan nicht alles Gold ist, was glänzt. Wer mehr über das Land erfahren will, hört sich vielleicht den Podcast „Verordnetes Glück in Bhutan – unterwegs im Himalaya-Staat“ an. https://www.ardaudiothek.de/episode/dok-5-das-feature/verordnetes-glueck-in-bhutan-unterwegs-im-himalaya-staat/wdr/90989694/

Euer Manfred
Guwahati, 13.01.2023

Unserer Reise durch Bhutan im Januar 2023

Wir freuen uns auf den Austausch mit dir...

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. ellen.dieball@t-online.de

    Um eure Reise durch Buthan beneide ich euch. Traumhaft schön.

    1. saradevi

      Liebe Ellen, ja, so war es auch. Was hältst du davon, Bhutan einfach mal zu bereisen? Wird dir sicher gefallen!