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Bitte nicht mehr desselben!

Meine mir selbst verordnete Sommerpause habe ich wohl längst überschritten! Obwohl es sich hier auf der Insel noch erstaunlich sommerlich anfühlt, wenn die Sonnenstrahlen es – wie in den letzten Tagen – auf die Terrasse unseres Chalets schaffen. Die Sonne besitzt noch Kraft, ist wohltuend und energetisierend; taucht sie in das Wäldchen neben dem Chalet ein, wird es sofort schattig im doppelten Sinn.

Es war der erste Sommer in den letzten vier Jahren, den wir überwiegend auf Texel verbrachten. Dafür bin ich sehr dankbar und es hat uns gut getan. Zwischendurch kamen immer mal wieder Freunde zu Besuch, mit denen wir intensive Stunden verbrachten.
Und zweifach geimpft bin ich dank Julia nun auch schon seit ein paar Wochen. Ein schönes Gefühl. Es hat etwas von Sicherheit, gleichwohl ich nach wie vor eher zum Team Vorsicht gehöre und mich nicht unbedingt ins Getümmel stürze.

Bewegte Zeiten

Vor sechs Wochen fassten wir den Entschluss, unsere Fitness zu steigern. Zwar haben wir immer mal wieder lange Spaziergänge gemacht oder auch schon mal eine längere Radtour. Unter Ausdauertraining fällt das aber wohl nicht. Vom Entschluss an die Stöcke und in die Dünen ging es dann ganz schnell. Seither walken wir bestimmt fünf Mal die Woche gern bis zu zwei Stunden. Da die 4-monatige Schonzeit wegen der Brutpflege vorbei ist, sind all unsere Lieblingswege derzeit zugänglich. Sie führen uns durch die im August und September blühende Heide der Dünenlandschaft im Süden Texels. Morgens begegnen wir weniger Menschen als Rindern und Pferden. Letztere bewegen sich hier frei und gehören so auf ihre Art zum Ökosystem. Eine wunderschöne Gegend ist das. Für mich inzwischen ein Wohlfühl- und Sehnsuchtsort.
 
Es ist sehr wohltuend diese Runde vor dem Frühstück zu laufen. Danach bin ich hungrig, angenehm geschafft und gestärkt zugleich. Anschließend kann ich entspannt in den Tag starten, in dessen Verlauf ich das Walken sonst schlecht unterbringen könnte.
Jetzt, nach sechs Wochen, stellt sich sogar ein kleiner Trainigserfolg ein – es läuft sich schon viel leichter. Und selbst die Waage, die ich alle paar Wochen befrage, beginnt Notiz zu nehmen vom Schwinden der im Laufe der Jahre immer hartnäckiger sich wehrenden Fettreserven.

Alltag auf Texel

Freundin Susanne resümierte vorgestern bei einem Gruß aus dem Urlaub, dass sie sich an ihrem Urlaubsort selbst genügen – wir würden das ja kennen. Und ja, das trifft es sehr gut. Die Zeit hier auf Texel vergeht wie im Fluge und wir genügen uns auf eine Art auch selbst.
Es gibt Rituale wie das Aufstehen ohne Wecker, den morgendlichen Podcast ‚Morning Briefing‘ von Gabor Steingart bei einem Kaffee bzw. Tee, die Walkingrunde, das tägliche Kochen, um 19 Uhr die Heute-Nachrichten, das Brotbacken am Freitag, selbst gebackenen Kuchen am Samstag und Sonntag, unsere gemeinsamen Vorlesestunden, das Meditieren sowie das Schauen diverser Talkshows. All diese Gewohnheiten geben der Woche eine Struktur, die wir gern leben und stetig unseren Bedürfnissen anpassen.

Und natürlich haben wir hier auf Texel auch Freunde und Nachbarn gefunden, mit denen wir uns gerne treffen, austauschen, gemeinsam kochen und andere Dinge unternehmen. Das bereichert unser Leben und es ist schön zu erleben, dass wir uns gegenseitig unterstützen und füreinander da sind.
So fand Manfred dann auch Unterschlupf bei Gitti und Detlef, als er sich in Pantoffeln und dünnen Klamotten um halb eins nachts auf der Terrasse die Sterne ansehen wollte und sich dabei erfolgreich aussperrte. Die schönsten Geschichten schreibt das Leben, oder?

Alltag im Ruhrgebiet

Spätestens alle paar Wochen zieht es uns jedoch zurück ins Ruhrgebiet, hin zu unserer Familie, unseren Freunden und auch den Aufgaben, die wir übernommen haben und denen wir gerne nachkommen. Ich engagiere mich ein wenig bei der Jazz Initiative Dinslaken und werde künftig für einen Teil der Pressearbeit zuständig sein. Das macht mir großen Spaß und ist ein ehrenamtlicher Beitrag für die Kultur und meine Stadt, den ich früher so nicht hätte leisten können.
Es ist immer wieder ein nach Hause kommen, auch wenn die Welten zwischen dem Dorf Den Hoorn hier am Meer und Dinslaken als Stadt im Ruhrgebiet nicht unterschiedlicher sein könnten. Aber es ist schön, all den Menschen, die mir so viel bedeuten, zu begegnen. Es sind immer sehr intensive Zeiten mit viel Kontakt in der Heimat und dann wieder entschleunigte Zeiten auf unserer Insel.

Impulsgeber Achtsamkeitskalender

Woche für Woche habe ich die Impulse des Achtsamkeitskalenders studiert und sie auf mich wirken lassen. Dabei ist mir bewusst geworden, dass sie denen aus dem letzten Jahr doch sehr ähneln. Einerseits ist es interessant, sich immer wieder mit den selben Dingen zu beschäftigen, die ja nun auf eine veränderte Situation und Lebenswelt treffen. Doch habe ich mich in dem vergangenen Jahr nicht so sehr verändert, als dass es ein Gewinn wäre, dies erneut aufzuschreiben.

Vom unterwegs sein

Wir haben angefangen, unsere Reise durch Nord- und Mittelamerika 2019/2020 in Form einer Printvariante aufzuarbeiten. Jetzt, nach zwei Jahren seit Reisebeginn, habe ich gefühlt den nötigen Abstand, um mich dieser Aufgabe zu widmen und dazu noch große Freude. Seit Wochen arbeite ich mich wieder in die entsprechenden Adobe-Programme ein, was viel Zeit und Nerven kostet.

Amigo 2.0

Parallel ist Daniel dabei, unseren Amigo weiter auszubauen. Bei unseren letzten Aufenthalten im Ruhrgebiet haben wir anhand unserer Bedürfnisse gemeinsam mit ihm Pläne für den Umbau gemacht. Die Sitzbank ist bereits rausgeschraubt und es entsteht ein neuer Bereich mit Stauraum, einem Sitzplatz und einem Notbett. Wenn die Pandemie es erlaubt, werden wir im Sommer 2022 unser nächstes Abenteuer starten und auf dem Landweg Richtung Australien aufbrechen.

Am Sonntag ist Wahlabend

Sonntag werden wir wohl, wie die meisten von euch, vor der Flimmerkiste sitzen und schauen, wer uns durch die kommende Legislaturperiode führen wird. Ein weiter so – da sind sich zum Glück alle einig – soll es wohl nicht geben. 

Wir haben schon vor Wochen unsere Stimme per Briefwahl abgegeben. Aus meiner Sicht muss Gesellschaft, muss Politik neu gedacht werden. Wir brauchen Antworten auf die Fragen unserer Zeit: Förderung des sozialen Zusammenhalts und Erhaltung von Wohlstand bei gleichzeitigem Vorantreiben des Klimaschutzes und der Digitalisierung, gerechte Bezahlung von Arbeit, Sicherung von Generationenvertrag und Rente, Umgang mit den Folgen des unverzichtbaren Ausbaus von künstlicher Intelligenz, Veränderung von Wirtschaftsprozessen, Fragen der Ethik bei voranschreitender Digitalisierung, die Ausgewogenheit zwischen Freiheiten und Vorgaben durch die Politik, Neuordnung von Zuständigkeiten in einigen Bereichen wie zB. Gesundheit und Bildung, Benennung von Zielen und vor allem deren zügige Umsetzung.

Es gibt richtig viel zu tun, …

… damit wir alle gemeinsam auch weiterhin in Frieden und auf einem akzeptablen Level leben können. Und ich bin überzeugt, dass wir alle uns in den nächsten Jahrzehnten auf große Veränderungen einstellen müssen, alleine schon aufgrund der Geschwindigkeit, mit der sich digitale Prozesse, Globalisierung, Fragen des Klimas und Schutzes der Umwelt verändern. Damit einhergehend stellen sich Fragen der Steuerung, von Gesellschaftsformen und von adäquaten politischen Systemen. Das kann eine Partei mit ihrem Programm nicht lösen. Einige Antworten müssen sicher auch in neuen Zusammenhängen und länderübergreifend entwickelt werden.

Aber warten wir erst mal ab ;))

Es grüßt euch aufs herzlichste
eure Saradevi

Den Hoorn, 22.09.2021

 

Was tut sich in Dinslaken

Nachdem ich hier alles eingefügt habe, fällt mir noch ein, dass Manfred und ich bei der Stadt Dinslaken im Rahmes der Planung des neuen Stadtquartiers ein Konzept für eine Tiny-Haus-Siedlung eingereicht haben. Im Herbst geht die Planung in die nächste Phase und wir bleiben gespannt, ob unser Vorschlag mehrheitsfähig ist und ein Teil des Neuen werden kann… 
Wer mehr über das Projekt an sich erfahren möchte, kann dies hier.

 

 

Wir freuen uns auf den Austausch mit dir...

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Gerd Grauvogl-Bruns

    Hallo ihr zwei!

    Es ist sehr schön nach langer Sommerpause wieder einmal einen Post von euch zu lesen. Ich habe es ehrlich gesagt vermisst.

    Ganz liebe Grüße aus Dinslaken sendet euch

    Gerd