You are currently viewing Das Karma-Prinzip – 7Mind Impuls (KW 6)
7mind kw6 2021

Das Karma-Prinzip – 7Mind Impuls (KW 6)

Aber die Lebenskunst besteht darin, sein Pulver nicht unnütz und nicht in jedem Augenblick zu verschießen.

Theodor Fontane

Im 7Mind Impuls der sechsten Kalenderwoche geht es um das Karma-Prinzip, um die Folgen, die unser bewusstes Handeln hat.
Es geht um das Zusammenspiel aus Gedanken und Handlungen, sowie Fragen von Eigenverantwortung und Entscheidungsmacht.

Gedanken münden in Handlungen und verändern Gewohnheiten und Charakter

Als ich die Kalenderseite umschlug, fiel mir gleich der folgende Vers ein, der durch Charles Reade bekannt wurde, aber auf ein chinesisches Sprichwort zurückgeht:

Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheit.
Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.
Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal. 

 

Charles Reade

Die gesamte Woche über konnte ich – wie schon seit längerem – minimale Veränderungen in meiner Denkweise entdecken, die ich dem Phänomen Corona zuschreibe. Im Herbst hatte ich eine Facette davon als Corona-Blues bezeichnet.
Aktuell komme ich beispielsweise im Hinblick auf Zukunftspläne ins Grübeln. Ich empfinde mich pessimistischer und nehme negative Ergebnisse gedanklich vorweg.

Bremsklotz Corona?

Ich denke nach wie vor in meinen gewohnten Mustern, also eher positiv. Mein Ziel klar vor Augen, sehe ich den Weg dorthin, das erwünschte Ergebnis, bündel meine Energie und handel entsprechend. So weit – so gut.
Doch nun schleichen sich Zweifel und ganz kreative Phantasien ein, was alles passieren könnte. Das ist neu. Auf der einen Seite bin ich ganz fasziniert, welche Gedanken mir da so durch den Kopf gehen und welche Szenarien ich mir so ausdenken kann. Aber es erschreckt mich auch, wie negativ gefärbt sie sind.

Bislang war mir natürlich bewusst, dass es Dinge gibt, die mich ausbremsen könnten. Aber meine Haltung war, dass ich mich damit erst beschäftige, wenn es wirklich passiert – nicht schon im Vorfeld.

In Kalenderwoche sechs habe ich beobachtet, dass es mir schwer fällt, mich aufzuraffen, um unsere nächste größere Reise in 2022 zu planen. Hier gibt es einiges vorzubereiten, den Amigo umzurüsten, Sparpläne umzusetzen… Eine Tour von einem Jahr hat halt ihren Vorlauf und ist mehr als nur ein Urlaub.

Ich habe beobachtet, dass ich mir ausmalte, wie es aufgrund der Virus-Mutationen nicht möglich sein wird, zu verreisen, die Reise abgesagt wird, weil eine Einreise in diverse Länder nicht möglich ist oder wir unseren Sparplan nicht umsetzen können und womöglich der Amigo seinen Geist aufgibt… Dann wiederum die Frage: Wozu dann all der Aufwand, der Verzicht, womöglich die Ausrichtung auf ein falsches Ziel?

Und so ist all die Vorfreude und das darauf Hinarbeiten, was mir sonst solchen Spaß bereitet, jetzt wie von Zauberhand gedämpft. Mir ist bewusst, dass ich selbst die Zauberhand bin, da es ja meine Gedanken und meine eigenen Bremsklötze sind und keine Tatsachen. Und dennoch bin ich diesen negativen Gedanken erst einmal nachgegangen, bis ich sie als Bremsklötze entlarvte. Das hat Energie gekostet und ich habe auch schon begonnen, mit Manfred über diese möglichen Schwierigkeiten zu debattieren. Das alles hat mich davon abgehalten, mich um die anstehenden Dinge zu kümmern.

Gedanken wie Gift

Zwischenzeitlich habe ich mir “eingeredet”, dass ein solches Denken ja in Zeiten von Coroan normal ist, weil nichts längerfristig planbar ist und es allen so geht.

Aber dann gab es auch die mahnende Stimme in mir, die dieses Argument nicht hinnehmen will. Schließlich ist es etwas anderes, ob ich von außen ausgebremst werde und negative Dinge wirklich passieren oder ich mich selber ausbremse und meine Energie in negative Szenarien stecke, die gar nicht eintreten. Womöglich entwicklet sich alles in die “falsche Richtung” aufgrund der oben beschriebenen sich selbst erfüllenden Prophezeiung.
Auf letzteres möchte ich definitv verzichten, da sich das auch negativ auf meine Stimmung überträgt und mich davon abhält, mich mit dem gewohnten Elan an die Sache zu machen.

Meine kreativen Ideen möchte ich lieber in die Umsetzung meiner/unserer Gegenwart und Zukunft stecken und meine Energie hierfür bündeln.

Welchen Gedanken gebe ich Nahrung

Nun sind schon zwei Wochen vergangen, dass ich mich mit diesem Thema beschäftige und wann immer ich negative Gedanken wahrnehme, begrüße ich sie mit einem Lächeln. Es ist so schön, sich selbst auf die Schliche zu kommen…

Das Beitragsbild habe ich letzte Woche auf Texel aufgenommen. Ich fand es passend. Hier vermengen sich Wasser, Eis, Schnee und Sand auf eine ganz neue, mir bislang unbekannte Art – und einen Maßstab gibt es auch. Und auch diese liebgewonnene Stelle im Dünengebiet von Den Hoorn wird wieder zu seiner alten, wenn auch sich ständig verändernden, Form zurückkehren.

Am Ende der Woche habe ich mich an eine Geschichte erinnert, die ich euch unten abdrucke und die für mich in dieser Woche noch einmal sinnbildhaft ist. An sie möchte ich mich erinnern, wenn ich bemerke, dass ich den falschen Gedanken zu viel Nahrung gebe.

Saradevi, 15.02.2021 

PS:
Kennst du auch das Phänomen, in letzter Zeit mehr zu Grübeln oder auf eine andere Art zu Denken?
Was machst du, wenn deine negativen Gedanken beginnen, dich auch in deinen Handlungen zu bestimmen?

Der Indianer und die Wölfe

Ein alter Indianer erzählte seinem Enkel von der großen Tragödie und wie sie ihn nach vielen Jahren immer noch beschäftigte.

„Was fühlst du, wenn du darüber sprichst?“ fragte der Enkel.

Der Alte antwortete: „Es ist so, als ob zwei Wölfe in meinem Herzen kämpfen. Der eine Wolf ist rachsüchtig und gewalttätig. Der andere großmütig und liebevoll.“

Der Enkel fragte: „Welcher Wolf wird den Kampf in deinem Herzen gewinnen?“

„Der Wolf, den ich füttere!“ sagte der Alte.

Quelle: Unbekannt

Wir freuen uns auf den Austausch mit dir...