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Hörend entspannt zum Ziel kommen – 7Mind Impuls (KW 2)

Die tiefe Ruhe ist die Bewegung in sich selbst.

Laotse

Im 7Mind Impuls der zweiten Kalenderwoche wird angeregt, die Zeit, die wir brauchen, um von A nach B zu kommen, für eine Mini-Meditation zu nutzen. Und zwar sollen wir uns ganz den Geräuschen um uns herum widmen, zunächst den lautesten, dann den leiseren – wenn möglich mit geschlossenen Augen. Schließlich wird vorgeschlagen, so viele tiefe Atemzüge zu nehmen, wie wir Geräusche gehört haben.

Kleine Anmerkung meinerseits: Diese Übung ist natürlich nicht empfehlenswert, wenn du mit dem Auto unterwegs bist. Ganz im Sinne von “stay at home”, kann sie auch in der Wohnung, in kleinen Pausen beim Kochen oder Warten auf das Teewasser, … praktiziert werden.

Dem Regen zuhören

Hier auf Texel ist es im Moment mehr als ruhig. Es sind kaum Menschen vor Ort und die nächste Straße liegt weit weg. Dafür ist in den drei Monaten kaum ein Tag vergangen, an dem es nicht geregnet oder gewindet hätte. So war es auch in der letzten Woche. Und da wir ja nun mal in einem Chalet leben und Fensterscheiben auch im Dachbereich haben, konnte ich ausgiebig dem Regen  zuhören. Für kurze Momente habe ich die Augen geschlossen und ihm gelauscht. Am Ende der Woche war ich verblüfft, wie viele unterschiedliche Arten des Regens, wie Sturmregen, Prasseln und leichte Schauer gut am Klang zu unterscheiden waren. Und manchmal lies sich hörend auch die Windrichtung anhand des Regens bestimmen.

Der Klang der Stille

Eigentlich geht hier auf Texel immer ein leichter Wind, verbunden mit einem permanenten Rauschen. Im Chalet lassen sich Böen als Druck auf die Fensterfront oder auch wie ein Windhauch in der Lüftung des Badezimmers ausmachen.

Während einer unserer Spaziergänge stehe ich in den Dünen und kann plötzlich die Stille hören, eine Stille, die für Texel eigentlich – aufgrund eben dieses permanenten Rauschens – ungewöhnlich ist.

Gleich an zwei Tagen war diese Stille in außergewöhnlicher Weise hörbar und auch sichtbar. Selbst die Fähre war im Meer als Spiegelung deutlich gezeichnet. Immer wieder habe ich für einen Augenblick einfach nur da gestanden, dieses Naturspiel belauscht, seine Schönheit beobachtet und dabei ein paar tiefe Atemzüge genommen.

Hörend Ruhe erfahren

Ob im Chalet oder in den Dünen: Die Konzentration auf das, was ich höre, hat dazu beigetragen, im Augenblick anzukommen, meine Gedankenströme, Erinnerungen, Phantasien und Planungen zu unterbrechen und so für kurze Zeit Ruhe zu erfahren.

Ich bin tendenziell sehr geräuschempfindlich. Trotzdem habe ich diese Mini-Meditation als wohltuend empfunden. Wahrscheinlihch, weil ich die Übung nicht in Momenten gemacht habe, in denen ich mich gestört fühlte, sondern ein paar Mal am Tag, wenn es mir in den Sinn kam.

Das achtsame Hören ist für mich ein guter Weg, um immer mal kurz runter zu kommen. Ich werde ihn gern während des Jahres hin und wieder beschreiten.

Saradevi, 14.01.2021

 

Solltest du die Übung mal für dich ausprobieren, würde ich mich freuen, wenn du deine Erfahrungen hier veröffentlichst und wir darüber im “Gespräch” bleiben…

Wir freuen uns auf den Austausch mit dir...