You are currently viewing Wer trifft die Entscheidung?: Kopf oder Bauch – 7Mind Impuls (KW 4)

Wer trifft die Entscheidung?: Kopf oder Bauch – 7Mind Impuls (KW 4)

Beklage nicht, was nicht zu ändern ist, aber ändere, was zu beklagen ist.

William Shakespeare

Im 7Mind Impuls der vierten Kalenderwoche geht es um Entscheidungsprozesse. Hier konkret um die Frage, wovon wir uns leiten lassen – vom Verstand oder von unserer Emotion.

Es wird vorgeschlagen, bezüglich einer zu treffenden Entscheidung, einen Monat lang ein Tagebuch über die Entscheidungen zu führen, sozusagen den Verlauf der Entscheidungsfindung mit all seinen Facetten aufzuschreiben.

Ein Leben mit Musik

Die erste zu treffende Entscheidung im vergangenen Monat hatte etwas mit meinem Geburtstagsgeschenk zu tun. Manfred hatte mir zwei neue Lautsprecher geschenkt, da meine alten aufgrund eines Wackelkontaktes immer mal wieder unschöne Aussetzer hatten. Ich hätte wahrscheinlich noch eine Zeit damit leben können, war aber sehr erfreut über meine neuen Schätze. Leider erwiesen sie sich nicht mit iPhone und iPad so kompatibel, wie es zum gewünschten Gebrauch notwendig gewesen wäre. Also brachten wir die Retoure auf den Weg…

Und schon hatte ich ein neues Betätigsfeld. Auf der Suche nach den passenden Lautsprechern füllte ich zwei ganze Tage mit meinen Recherchen.

Schließlich waren die passenden Boxen gefunden. Es stellte sich heraus, dass sie mit einer Soundbar kompatibel sind und sich zu einem Surroundsystem zusammenschließen lassen. Eine tolle Sache. Davon hatte ich seit meinem Auszug im Eickenhof schon oft “geträumt”. Aber notwendig ist eine solche Anlage sicher nicht. Tagelang überlegte ich hin und her, ob ich die ausgewählten Lautsprecher noch um die Soundbar ergänzen wollte. Bei der Entscheidung war die Frage maßgeblich, ob ich soviel Geld für puren Luxus ausgeben und mich in gewisser Hinsicht an anderer Stelle einschränken möchte. Eine bedeutsame Frage für eine Frugalistin. Der Kopf sagte nein, das Herz begehrte…

Was soll ich sagen, das Herz hat gewonnen und mir beim ersten Konzertgenuss die Tränen in die Augen getrieben. Einen so satten Sound habe ich seit meinem Auszug aus meiner Wohnung vor 15 Jahren nicht mehr erlebt. Und in Zeiten von Corona, “stay at home” und den frostigen Temperaturen ist es wie ein Geschenk, die geliebten “Platten” in sattem Sound und Filme wie im Kino in Dolby digital zu genießen…

 Auf der Sonnenseite des Lebens

Die zweite Entscheidung, die anlag und wirklich einen langen Zettel an Entscheidungsfindung bedurfte, ist die Frage der Beschattung unseres Chalets. Naiver Weise haben wir vor drei Jahren beschlossen, uns eine Markise zuzulegen. Das schien die einzig vernünftige Lösung, bis wir erfuhren, dass dies in unserem Gebiet verboten ist und auch schon Rückbauten angestrengt wurden.

Seit letzem Jahr steht fest: Ein Segeltuch lässt sich nicht anbringen und Rollos von innen scheitern, laut Händlern auf der Insel, an der Konstruktion unserer Fensterfront.

Den übergroßen Sonnenschrim, den wir im letzten Jahr kauften, hat der Händler im Zuge einer Reklamation zurückbehalten und erstattet. Wir waren nicht die einzigen mit dem gleichen Schaden. Er hatte einfach eine Schwachstelle.

Nun haben wir uns ein Angebot für ein Außenscreen machen lassen und auch noch eines für eine Markise. Wochenlang haben wir nun hin und her überlegt. Egal, ob wir Kopf oder Bauch ins Feld führten: Eine richtig gute Lösung gibt es nicht.
Und die Option, nichts zu machen ist nur im Winter verlockend. Sommertags kommen wir auf über 40 Grad… und der nächtste Sommer kommt bestimmt.

So haben wir nun vor zwei Tagen, nach langem hin und her, eine Entscheidung getroffen und zwei Sonnenscreens bestellt, die von außen die zwei großen Fensterflächen abdecken. Mit dem Nachteil, dass wir bei heruntergelassenem Rollo die Wohnzimmertür zur Terasse hin nicht öffnen können, da diese nach außen aufgeht. Alles geht eben nicht…

Aber dafür wird es im nächsten Sommer nicht den beklagenswerten Zustand der mangelnden Beschattung geben. Zudem kann man von innen durch die Screens nach draußen gucken. Das war einer der ausschlaggebenden Punkte auf der Pro-Seite…

Zwischenzeitlich hatte die Frage, ob ich überhaupt eine Entscheidung treffe oder nicht, schon an mir zu nagen begonnen. So eine Entschlussunfreudigkeit kenne ich normalerweise gar nicht von mir…

Aber jetzt, wo die Entscheidung getroffen ist, freuen wir uns auf die Screens.

Bauch über Kopf

In den letzten Wochen habe ich mich viel mit der Frage beschäftigt, wie ich eigentlich Entscheidungen treffe. Dabei ist mir bewusst geworden, dass ich im Verlaufe meines Lebens gelernt habe, mehr und mehr meinem sogenannten Bauchgefühl zu folgen und somit meiner Intuition zu trauen. Damit bin ich bislang ganz gut gefahren.

Dennoch treffe ich meine Entscheidungen selten spontan, selbst wenn ich mir von Anbeginn sehr sicher bin. Vielmehr vertage ich sie meist auf einen späteren Zeitpunkt und jongliere bis dahin die Argumente hin und her und lasse ab und zu auch eines fallen… In meinem Kopf sind dann lange Listen mit Pro’s und Contra’s.

Wenn ich mich jedoch für eine Sache entschieden habe, stehe ich hundertprozentig dahinter, setze sie konsequent um.

Saradevi, 11.02.2021

PS:
Welche Entscheidungen stehen bei dir an?
Was für ein Entscheidungstyp bist du?
Findest du die Idee, eine Nacht darüber zu schlafen, gut?

Wir freuen uns auf den Austausch mit dir...