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8. Etappe: New Mexico bis San Diego, 02. - 20. März 2020

Von Texas nach New Mexiko

Ranchaufenthalt

Auf unserem Weg nach El Paso machten wir auf einer Ranch für drei Übernachtungen einen Zwischenstopp. Wunderschön gelegen, etwas in die Jahre gekommen und hervorragende Auszeichnungen aus den 90er Jahren. Wir teilten uns das große Gelände mit einer Handvoll weiterer Camper und waren zufrieden mit Strom und Wasser und ausreichenden sanitären Anlagen. Die Ranch wurde seit Jahrzehnten als Reiterhof betrieben, außer Pferde und Hunde gab es noch eine bisweilen durchziehende Schafherde.

Susen und Dave lernten wir am zweiten Tag kennen, unkomplizierte, wirklich nette Kanadier. Erstaunlicherweise machten wir gegenseitig so manche Deckungsgleichheit aus und saßen etliche Stunden in kleiner Runde, mit noch einem Paar aus Washigton D.C., vor den Wohnmobilen oder tauschten uns über weitere Pläne im Inneren unserer RVs aus. Möglicherweise werden wir uns auf unserer Reise durch Kanada wiedersehen, was uns sehr freuen würde.

Das Leben auf der Ranch verlief gemächlich, die Saison hatte noch nicht begonnen und der überdachte Pool gehörte mir eines Mittags ganz allein. Beim Lesen und Klönen draußen leistete uns alsbald ein Hund treue Gesellschaft, der mich nach unserer Weiterreise vermisst haben soll…

Sternenhimmel

An einem Abend besuchten wir das nur wenige Kilometer entfernte McDonald Observatorium und bestaunten durch einige Teleskope den Mond und andere Himmelsgestirne. Saradevi und ich nahmen uns anschließend vor, unsere deutlichen Wissenslücken über den Weltraum zu schließen. Auf den weiteren, manchmal längeren Autoetappen werden wir so manche Stunde Gelegenheit haben, einem einschlägigen Podcast zu lauschen.

In einer früheren Westernstadt

Weiter ging es dann nach El Paso, „meiner“ Westernstadt. Von diesem, in meiner Vorstellung bestehendem Flair war (natürlich) nichts übrig geblieben. El Paso ist heutzutage eine riesige Stadt mit mehreren Grenzübertrittpunkten zu Mexiko. Eine Nacht verbrachten wir in einem RV Park am Rande der Stadt, fuhren für $ 1,50 pro Person zur Downtown. Wir streiften dann zu Fuß durch die City und Höhepunkt war der Besuch des Museum of Art. Eine weitere Nacht waren wir zu Gast auf einem Walmart-Parkplatz. („You are wellcome!“) Am nächsten Morgen ging es weiter Richtung White Sands. Zu Beginn investierten wir vier Stunden mit der Suche nach einem Doktor, der mir ein Rezept für meine Pillen ausstellen sollte. Nach einer kleinen Odyssee trafen wir auf freundliches, verständiges Medizinpersonal. Wie schon so oft, hatten wir Glück. Der Arzt stellte mir, wegen der besonderen Reiseumstände, ein Rezept für die nächsten 6 Monate aus. (Normal wäre eine Menge für 4 Wochen gewesen.) In der Pharmazie gab es anschließend eine kleine Überraschung und die Möglichkeit zur Zahlung einer ordentlichen Portion Lehrgeld: Die Medikamente kosteten das Dreifache des von Zuhause aus gewohnten (hohen) Preises!

Beeindruckende Sanddünen

Auf einem Campingplatz in der Nähe der White Sands, einem riesigen Wanderdünengebiet, waren wir mit Vero und Reiner verabredet. Mit den beiden hatten wir seit längerem unsere jeweiligen Standorte ausgetauscht und sahen freudig der bevorstehenden, erneuten Begegnung entgegen.

Der Tagesausflug in die Dünenlandschaft war der Hammer! An jenem Tag war Regenwetter angesagt, das uns allerdings nicht wirklich beeinträchtigte. Es blieb weitgehend trocken und ein faszinierendes Licht begleitete uns auf unserer Wanderung durch die White Sands. Am Abreisetag klarte am späten Vormittag der Himmel auf. Wir entschlossen uns spontan, noch einmal einen Teil des Sandwüstengebietes zu besuchen und hatten wegen des veränderten Lichts einen ganz anderen Landschaftseindruck.

Gemütliches Wiedersehen

Unser nächstes Ziel war ein Campingplatz im Rockhound Nationalpark, wo wir von Vero und Reiner schon erwartet wurden. Die nächsten zwei Tage verbrachten wir gemeinsam bei herrlichem, wenn auch sehr windigem Wetter. Lagerfeuer, Grillen, Plausch, Austausch und das großartige Boule-Spiel (oder auch Pétanque genannt) standen auf dem Programm. Heute soll nach dem gemeinsamen Essen noch ein Doppelkopfabend stattfinden…

Morgen heisst es Abschied zu nehmen – und sich auf ein Wiedersehen im Irgendwo zu freuen. Unsere nächsten Ziele liegen in Arizona…

Deming, 07.03.2020

Wir freuen uns auf den Austausch mit dir...

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Doris und Günter

    Hallo Manfred, hallo Sabine,

    In ein paar Tagen kommt die Halbzeit eurer Reise (?). Wenn ihr zurückblickt, dann habt ihr viele schöne Erlebnisse auf der Liste, und es kommen ja noch 6 Monate. Uns erfreuen neben diesen tollen Erlebnissen auch eure Fotos. Mit Erstaunen stellen wir immer wieder fest, dass ihr ein gutes Auge für Details habt und natürlich gute Kameras und Objektive. Was da für ein Fundus an tollen Bildern entsteht, wunderbar. Aus der eigenen Erfahrung wissen wir, dass da im Westen noch Großartiges auf euch wartet. Ihr dürft die Vorfreude schon einmal entstehen lassen.
Wir freuen uns schon auf den nächsten Blog und sagen Tschüss.

    Eure Oldies