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3. Etappe: Florida - Einmal rundherum, 12. November - 14. Dezember 2019

Per Rad zum Kennedy Space Center

Richtung Süden der Sonne entgegen

Mittlerweile sind wir im Süden Floridas angekommen – eine Schlechtwetterfront trieb uns weiter als zunächst gedacht. Obwohl die Temperaturen merklich angestiegen waren, blieb der Himmel überwiegend grau in grau und die Sehnsucht nach ein paar Ausruhtagen mit Sonne, Strand und Faulenzen wuchs mit jedem Dutzend Meilen. Und mein Eindruck von der Landschaft deckte sich bislang nicht mit meinen inneren Bildern vom sonnendurchfluteten Florida. 

Nach unserer Übernachtung in Beverly Beach machten wir für zwei Nächte Station im Manatee Hammock Campground, nicht weit von der Cape Canaveral Air Force Station entfernt. Die Fahrt dorthin führte uns die Küstenstraße entlang durch einige Touristenhochburgen, allerdings ohne den Betrieb der Hochsaison. Da die internationale Rennstrecke von Daytona quasi auf dem Weg lag, machten wir uns einen Eindruck von der dortigen Umgebung. Zu sehen bekamen wir so gut wie nichts, auf eine kostenpflichtige Besichtigungstour verzichteten wir, zumal der Flair großer Rennen fehlte und wir auch nicht zu den Motorsportbegeisterten zu zählen sind. Aber Nicole, Sven und die Kinder waren schon dort und erzählten davon …

Abenteuerliche Radtour

Diesen amerikanischen Weltraumflughafen wollten wir aber auf jeden Fall sehen. Da er nur 14 Kilometer von unserem Übernachtungsplatz entfernt lag und auch gutes Fahrradwetter herrschte, legten wir den Weg auf unseren mitgeführten Mountainbikes zurück. Am Ende diesen Tages sollte ich dann nicht nur etwas über die Geschichte und das Abenteuer der Raumfahrt gehört, sondern selbst auch mit dem Rad ein Abenteuer bestanden haben:

Bislang erlebten wir auf unseren Radtouren im Land der unbegrenzten Möglichkeiten sehr oft gut ausgebaute, sichere Radwege und umsichtige, defensive Autofahrer. Der Weg zum Spacecenter führte nach wenigen Kilometern über die Brücke des Indian River. Von nun an ging es auf einer Autostraße weiter, ohne Randstreifen und mit dahinrasenden Kraftfahrzeugen, die überwiegend bemüht waren, den Sicherheitsabstand einzuhalten. Später auf dem Weg zurück zum Amigo, bei einsetzender Dunkelheit, waren rücksichtsvolle Autofahrer die große Ausnahme und wir waren heilfroh, als wir den Campground erreicht hatten … 

Als wir das Visitorcenter erreichten, empfingen uns freundliche Sicherheitskräfte an der Zufahrt zu den Parkplätzen. Eine Parkplatzgebühr entfiel für unsere Räder. Ein kurzer Zwischenstopp wurde allerdings notwendig, weil sicherheitshalber abgeklärt werden musste, ob Besuchern mit Fahrrädern überhaupt Zutritt erlaubt werden konnte. Es war erlaubt – und wir fuhren zu unserem Stellplatz wie Exoten. Den ganzen Tag über sah ich keine weiteren Radfahrer!

Im Weltraumbahnhof

Das Gelände des Weltraumbahnhofs ist riesig. Für den normalen Eintrittspreis konnte man auch eine geführte Bustour durchs Gelände zu den Startrampen machen. In mehreren Hallen und einem gestalteten Freigelände gab es viel zu sehen. Es ist tatsächlich nicht übertrieben, wenn empfohlen wird, für einen Besuch wenigsten 5 Stunden einzuplanen! Wir buchten einen Audioguide auf Deutsch dazu – trotzdem: die überwiegenden Informationen, Filme und Schautafeln waren ausschließlich in englischer Sprache. Ich für meinen Teil habe die Atmosphäre aufgenommen und ansonsten nur mitbekommen, welche Themen gerade behandelt wurden. Eindrücklich war der Besuch aber auf jeden Fall und auch der Eintrittspreis geht in Ordnung für das, was geboten wird. Für Interessierte: unter https://www.kennedyspacecenter.com/ sind Einzelheiten zu erfahren …

Für mich bleibt die abenteuerliche Radfahrt dorthin, das gekonnte Inszenieren der Raumfahrt sowie manche Exponate in Erinnerung. Zum Thema: „Wie werde ich ein Astronaut?“ nahm ich den Impuls auf, dass für eine erfolgreiche Heldentat, wie die der Raumfahrtgeschichte, Visionen die notwendige Grundlage bilden und ohne diese kein Fortschritt möglich erscheint.

Wie steht es um meine Heldentaten und Visionen? Worauf bin ich stolz? Welche Vorbilder und Ideale habe ich? Nun, dieses Thema greife ich möglicherweise auf dieser Reise noch einmal auf.Vielleicht macht ihr euch auch den Impuls zu eigen. Auf eure Reaktionen freue ich mich …

Hallandale Beach, 17.11.2019

Wir freuen uns auf den Austausch mit dir...

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Doris und Günter

    Hallo Manfred, hallo Sabine,

    mit dem Planen des Wetters haben sich schon Generationen beschäftigt, häufig ohne Erfolg. In unseren Gedanken setzen wir Florida mit Sonne gleich. Vielleicht, weil uns nur solche Bilder erreichen.
    Eine Fahrt über eine Rennstrecke ist schon ein Erlebnis. Bitte ohne Frauen. Wir hatten das Erlebnis auf dem Nürburgring. Leider konnten wir (durften nicht) das Auto nicht ausfahren, die Frauen haben alles ausgebremst.
Den Besuch des Kennedyspacecenters hätten wir gerne miterlebt. Das wäre für uns die Abrundung geworden. In Bremen haben wir das Raumfahrtzentrum besucht und konnten im Spaceshuttle herumkrabbeln. In Köln-Wahn haben wir das Trainingszentrum der Astronauten besichtigt. Mit dem Besuch eines Spacecenters hätten wir den Kreis geschlossen. Alles war sehr beeindruckend. Die Vision, Astronaut zu werden, ist bisher nicht aufgekommen.

    
Eure Oldies