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Nepal, Geburtsland des Buddhas

Auf dem Weg nach Kathmandu

Nach erneut langwierigen Grenzformalitäten sind wir endlich in Nepal und werden auf der Serpentinenfahrt zum Naturstellplatz mit atemberaubenden Aussichten belohnt. Am nächsten Morgen fahren wir von Daman bis zur Landeshauptstadt Kathmandu und genießen bei Sonnenaufgang den Blick auf den Himalaya und den in der Ferne liegenden Mt. Everest. Die Straßenverhältnisse sind schlecht. Viele lange, staubige Straßenbaustellen und dichter LKW-Verkehr hemmen unser zügiges Vorankommen. Bei Ankunft und in den nächsten Tagen liegt Kathmandu unter einer Dunstglocke. Den regen Verkehr kennen wir bereits aus Indien, die überaus vielen Motorräder beeindrucken uns aber doch.

Süße Speisen

Während der folgenden Tage hatte ich mit Völlegefühl und Verdauungsproblemen zu kämpfen – vermutlich Folgen des überaus üppigen Abendbüfetts anlässlich von Katharinas Geburtstag und meiner Schwäche, vor allem süße Nachspeisen nicht stehen lassen zu können. Mit Heilerde und meinerseits gekürztem Besichtigungsprogramm war nach zwei Tagen alles wieder in Ordnung.

Alltägliches Nebeneinander

Beeindruckt hat mich in Kathmandu das friedliche Nebeneinander der Religionen. Neben buddhistischen Pagoden stehen Hindu-Tempel und unweit findet man auch Moscheen. Die Gläubigen nutzen offensichtlich auch wechselseitig die Heiligtümer. 

Volles Programm

Wir nutzen die Zeit in Kathmandu zum Besuch eines Thanka-Künstlers, der uns Einblicke in die buddhistische Lebenshaltung und die tieferen Hintergründe der Thanka-Malkunst gewährt. In seiner Werkstatt unterrichtet Madhu auch regelmäßig Schüler und bietet alle Werke zum Kauf an. (Madhu Krishna Chitrakar, Bhaktapur, Nepal. madhuchitrakar@hotmail.com) Zwei kleine Thankas begleiten uns nun auf unserer Reise und werden künftig in unserem häuslichen Meditationsbereich hängen. Karin, unsere damalige Ausbilderin in Klangmassage, gab uns diesen Tipp und vermittelte uns auch ein Zusammentreffen mit Niki und seiner Familie. Durch sie erhielten wir einen Einblick in den Alltag der Hauptstadtbewohner.

Natur pur

Weiter geht es anschließend zum Chitwan National Park, ein Naturschutzgebiet im Terai-Tiefland im südlichen zentralen Nepal. Auf unserer Fotosafarie haben wir leider keines der vielen Panzernashörner zu Gesicht bekommen, aber allein schon das Unterwegssein durch den dichten Wald im offenen Geländewagen und zu Fuß ist ein schönes Erlebnis. Am Ende des Tages genießen wir die Tanzvorführung einiger Dorfbewohner und das Abenteuer-Touren Büfett. Am letzten Aufenthaltstag wird gechillt, auswärts gegessen und ich erwerbe in einem kleinen Laden ein Miniaturnashorn aus Holz.

Bandipur, ein kleiner Ort in den Bergen, ist unser nächstes Ziel. Erneut über sehr staubige Straßen und durch zahlreiche Baustellen – überwiegend durch Bergrutsche verursacht – erreichen wir am späten Vormittag den Stellplatz. Der Ort lädt uns sofort zu einem Spaziergang ein und bezaubert uns durch seine malerischen Häuserfassaden und der extrem guten Aussicht auf die Himalayaberge. Hier wäre ich gern etwas länger geblieben…

Wandern ist nicht alles

Doch unser nächstes Ziel, die Treckinghochburg Pokhara, soll angefahren werden. Direkt am See, im eher touristisch geprägten Bereich der zweitgrößten Stadt Nepals, stehen unsere Wohnmobile auf einem separaten Teil eines bewachten Parkplatzes. Unser Amigo glänzt in der Sonne, denn kurz vor Pokhara gabs einen prima Carwash. Für sechs Tage bleiben wir an diesem Ort und verbringen die Zeit abwechselnd wandernd, chillend und radelnd.
Ein Gruppenausflug per Seilbahn zum Sonnenaufgang bleibt in guter Erinnerung. Saradevi besteht die selbstgestellte Mutprobe und absolviert ihren ersten Tandem-Gleitschirm-Flug. Andere nutzen die Gelegenheit für einen Kurztrip höher hinauf in die Bergwelt mit ein oder zwei Übernachtungen.
Ich nutze übrigens einen Teil der Zeit zur Auftragssondierung neuer Solarpanele für unseren Amigo. Die zusätzlich zu Beginn der Reise angeschaffte Solartasche bringt leider nur noch die halbe Leistung. Mit vereinten Kräften tüchtiger Teilnehmer wird das ganze Zeug aus Deutschland geliefert und hier in Thailand oder folgenden Ländern verbaut. Bis dahin werden wir auf den Kühlschrank verzichten und kommen so mit den vorhandenen Strommengen über die Runden.

Ausruhtage im Nationalpark

Über Tansen gelangen wir zum Bardia National Park. Wir genießen die Ruhe und Natur, unternehmen eine Jeeptour und haben ein wenig Kontakt zu den benachbarten Dorfbewohnern, bevor wir uns nach drei Übernachtungen auf den Weg nach Lumbini machen. Hier wurde Siddhartha Gautama geboren, der Buddha.

Auf den Spuren von Siddhartha Gautama und dem Buddha

Rund um den Geburtsort des Erleuchteten hat sich seit ca. 30 Jahren auf einem aufwendig geplanten, parkähnlichen, weitläufigen Gelände eine buddhistische Gedenkstätte entwickelt. Man sieht im Maya-Devi-Tempel den überlieferten Geburtsplatz und alle Länder der Erde haben die Gelegenheit, dort auf dem Terrain ein buddhistisches Kloster zu errichten. Neben einem Museum befindet sich auch das Lumbini International Research Institut mit einer respektablen Büchersammlung zum Buddhismus. Wir haben Gelegenheit, von einem deutschen Mitarbeiter über das Gelände und durch das Gebäude geführt zu werden. Für uns wird es ein sehr interessanter Nachmittag, der uns nicht nur die Buddhismusforschung, sondern auch die Entstehung der Gedenkstätte und den nepalesischen Alltag näher bringt.

Am nächsten Tag verlassen wir Nepal und tauchen wieder in das indische Getöse ein. Wir werden Varanasi besuchen und dann ziemlich direkt nach Mumbai fahren, um von dort unseren Amigo nach Thailand zu verschiffen, da wir letztendlich nicht durch Myanmar fahren können. Wir selbst fliegen nach Bangkok und werden dort in der Nähe chillend auf die – hoffentlich pünktliche – Ankunft des Roro-Frachters warten.

Euer Manfred
Lumbini, 14.02.2023

Unserer Reise durch Nepal im Januar & Februar 2023