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3. Etappe: Florida - Einmal rundherum, 12. November - 14. Dezember 2019

Nähe schaffen, durch mehr Toleranz – 7Mind Impuls (KW 47)

Die Macht der Liebe wächst immerdar,
weil sie durch Übung größer
und durch Freigebigkeit reicher wird.
Augustinus

In den letzten Jahren bin ich mir meiner Liebe zu Manfred, meinen Eltern, meiner Familie, zu meinen Freunden und bedeutsamen Menschen in meinem Lebensumfeld noch einmal ganz neu bewusst geworden. Ich liebe sie auf meine Art und bin glücklich, dass es sie in meinem Leben gibt. Ich mag die Vielfalt an Lebensweisen und -entwürfen und die Unterschiedlichkeit, mit der ich meinen Kontakt zu allen pflege. Und ich freue mich, wenn ich ihnen etwas von mir geben, mit ihnen teilen kann. Und meist, so die paradoxe Erfahrung, bekomme ich auch ganz viel.

Die Geschichte von dem Professor, der seinen Studenten beim Befüllen eines Glases erklärt, wie man Prioritäten im Leben setzt (s.u.), versinnbildlicht gut, was ich in den letzten Jahren empfunden und verändert habe.

Auf unserer Reise durch Nordamerika freue ich mich über jede sich ergebende Begegnung, bin gerne bereit zu helfen, wo ich es kann und bin glücklich , wenn ich Menschen einladen kann, das mit mir zu teilen, was ich gerade habe: Gedanken, Zeit, Erfahrung, Wissen, einen Kaffee oder auch ein Bier…

Wie es mit meiner Toleranz bestellt ist…

In Bezug auf andere Dinge wie Weltanschauung, Lebensweisen, religiöse Ansichten u.v.m. würde ich mich als tolerant bezeichnen. Ich mag die Vielfalt und empfinde es als Bereicherung, mich mit neuen Dingen und Andersdenkenden zu beschäftigen. Gerade weil wir alle anders sind, ist das Leben so bunt.

My home is my castle!

In meinen eigenen vier Wänden jedoch entfaltet sich meine intolerante Seite. Hier bei mir zuhause oder auch im Amigo, habe ich eine ganz spezielle Ordnung und fühle mich wohl, wenn diese Ordnung besteht bzw. eingehalten wird. Ich finde meine Ordnung natürlich äußerst praktisch und logisch und habe viele gute Argumente auf meiner Seite…

Einhergehend damit gibt es Handlungsweisen, die sich zwangsläufig daraus ergeben: Dinge sofort wegzuräumen, immer an ihren Platz zu legen, die Küchenablage nach Benutzung zu säubern, Schmutz zu vermeiden etc.

Besteht eine andere Ordnung, versuche ich meine wieder herzustellen. UND natürlich versuche ich die Menschen, die dort mit mir sind, anzuhalten, meine Ordnung einzuhalten oder herzustellen. Hier bin ich dann wohl eher ein intoleranter Mensch. Und Nähe schafft dieses Verhalten auch nicht unbedingt.

In der letzen Woche habe ich versucht, ein wenig toleranter zu sein. Dabei habe ich festgestellt, wie schwer mir das fällt.
Und es gab eine paradoxe Situation, in der Manfred etwas gesucht hat und nicht fand, weil ich nicht hinter ihm hergeräumt hatte. Das hat ihn irritiert. Und das, obwohl er es hasst, wenn ich hinter ihm herräume…

Insgesamt ein spannendes und facettenreiches Thema.

Wie verstehst du den Impuls? Was geht dir durch den Kopf, wenn du das Zitat von Augustinus liest?

Saradevi

Ohio Key, 30.11.2019

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