Abwechslung ist die Seele des Lebens
(E.L. Fürst von Bismarck)
Motivieren konnte ich mich schon immer gut. Allerdings bin ich absolute Saison-Arbeiterin: Selten vollende ich etwas vor der Zeit und beginne meist erst, wenn es nötig wird. Von daher sind Durststrecken nicht so mein Thema.
Wie halte ich meine Motivation aufrecht?
Das Wissen, mein Ziel erreichen zu können, motiviert mich bzw. die Vorwegnahme des Erreichen des Ziels. Kennst du das, wenn du dein Ziel im Geiste schon vor Augen hast? Natürlich wird es nie genau so, aber es gibt das Wissen, dass es erreichbar ist.
Auch die Tatsache, einen Punkt weniger auf meiner To-do-Liste zu haben, ist für mich motivierend. “Erst die Arbeit, dann das Vergnügen” ist so ein übernommenes Muster, das mir gern schon mal Stress bereitet, aber eben auch motivierend wirkt. Hier kommt es wohl auf die richtige Dosierung der Tätigkeit an und das ist ein für mich schwieriger Punkt. Häufig lade ich mir zu viel auf, auch interessante und schöne Dinge, und dann wird es mir in Summe doch etwas zu viel.
Natürlich gibt es auch Durststrecken, wie beispielsweise in der Vorbereitung auf diese Reise; als nichts auf Anhieb klappen wollte. Ich hatte das Gefühl, mich jedem Thema gleich zweimal intensiv widmen zu müssen. Hier war es hilfreich, mir mein selbstgesetztes Ziel vor Augen zu führen und mich mit Manfred austauschen zu können.
Nicht alleine sein, motiviert mich ebenfalls ungemein – gleichwohl ich gut eigenverantwortlich und allein an Projekten arbeiten kann und dies sogar gerne mache. Es ist wohl eher der Rückhalt anderer und das gemeinsame große Ganze, an dem ich mitarbeite, das mich antreibt, weiter zu machen.
Ich habe für mich herausgefunden, dass es hilfreich sein kann, wenn ich eine Tätigkeit auch mal für einige Zeit (Stunden oder auch Tage) ruhen lasse und mich etwas ganz anderem zuwende. Häufig geht es dann mit neuem Elan und meinem frischen, anderen Blick auf die Dinge wieder besser.
Bedingungen
Als ich mich in der letzten Woche mit der Motivation und den Durststrecken beschäftigt habe, ist mir noch einmal bewusst geworden, dass ich gute Bedingungen hatte, um motiviert z.B. arbeiten zu können. Vielleicht habe ich mir diese auch mit geschaffen. Auf jeden Fall bin ich sehr dankbar, dass ich in Fächer studieren und in Arbeitsfeldern tätig sein durfte, in denen ich Bedingungen vorgefunden habe, die mich haben motiviert arbeiten lassen. Egal ob dies im Jugendaustausch war, während meiner Zeit im Jugendamt oder Ministerium, für Löwenzahn Erziehungshilfe, bei Enzian oder achtsam.ruhr.
Im beruflichen Alltag habe ich beispielsweise den Mix aus der langjährigen Begleitung meiner Erziehungsstellen und der zeitlich begrenzten Aufträge von Jugendämtern und Gerichten sehr genossen – vielleicht ist das die Abwechslung, die Fürst von Bismarck da meint.
Und jetzt? Was ist gerade jetzt meine Motivation, diesen Blog zu schreiben? Hier wird es sicher auch Durststrecken geben. Wenn es soweit ist, werde ich euch berichten, wie ich damit umgegangen bin.
Wie motivierst du dich? Und wie gehst du mit Durststrecken um?
Saradevi
Kejimkujik National Park, 19.09.2019