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2. Etappe: Maine bis Georgia, 24. September - 11. November 2019

Meditation bei Sonnenaufgang

Meditieren bedeutet für mich, ganz bei mir zu Hause zu sein. Wahrzunehmen was ist, von Moment zu Moment. Ohne mir meine eigenen Gedanken darüber zu machen. Oder fasziniert bei einem Eindruck oder Gedankeninhalt hängen zu bleiben. Ohne zu werten …

Zum Meditieren brauche ich nicht unbedingt mein Kissen und meine Matte. Ganz mit mir zu sein, geht eigentlich immer – so zum Beispiel heute morgen:

Der Tag ist noch ganz neu, die Menschen auf dem Campground schlafen wohl noch, der Platz ist menschenleer. Ein paar tiefe Atemzüge nehmend, schlendere ich über das Areal in Richtung Strand.

Ich spüre die Kühle des Morgens, den Wind durch meine Haare streichen und durch meine Jacke ganz sanft bis zu meiner Haut vordringend.

Gedanken kommen und gehen. Ich spüre meinen Atem. Höre beim Vorübergehen an einem Baum Vogelgezwitscher. Kies knirscht sacht unter meinen Füßen. 

Wenig später bin ich in den Dünen, der Sand gibt bei jedem Schritt leicht nach. Seeluft umschmeichelt meine Nasenflügel bei jeder Einatmung. Die Dünenpflanzen wiegen sich summend im Morgenwind. Ich sehe das Wasser und stehe wenig später auf dem Strand.

Der Strand war schon lange vor mir da, in mannigfaltiger Gestalt. Ich bin Gast an diesem Ort und für diesen Moment Teil von ihm. Heilige Ehrfurcht stellt sich ein.

Ich schließe die Augen, stehe aufrecht, ohne Anstrengung,…

in den Kniekehlen gebe ich leicht nach, die Arme hängen locker an meinem Körper, den Kopf habe ich leicht gesenkt, so dass der Nacken lang wird. Meine Kamera hängt um meinen Hals, das Gewicht ist nun deutlich zu spüren, der Körper findet sein Gleichgewicht, die Kamera schmiegt sich an meinen Bauchnabel. Ich spüre in meine Füße und erlebe den Kontakt zum Sandboden, der mich trägt. Der Wind rauscht und weht um mein Gesicht. Das Rauschen des Meeres ist ganz unmittelbar da, ich höre die Bewegung des Wassers, das Wogen der Wellen. Ich empfinde die Kühle des Morgens. Sehnsucht nach Sonnenschein und Wärme steigt in mir auf. Wie wird wohl der Tag? Gedankenpläne entstehen. „Den Atem spüren, vom Beginn der Einatmung bis zum Ende der Ausatmung.“ Ich lasse keinen Atemzug unbemerkt vorübergehen. Wann wird wohl die Sonne über den Horizont steigen? „Einatmen, ausatmen und auch die Pause zwischen Ein- und Ausatmung wahrnehmen.“ Gedanken kommen und gehen, Körperwahrnehmungen stellen sich ein, ändern sich unmerklich. Und wechselnde Gefühle begleiten die jeweiligen Empfindungen und Gedanken. „Noch zwei, drei kräftige Atemzüge.“ Ich bilde mir ein inneres Bild von der Landschaft, die mich umgibt. Dann öffne ich sanft die Augen. Unwillkürlich recke und strecke ich mich und gebe einen Laut des Wohlbefindens von mir.

Die Kamera baumelt wild vor meinem Oberkörper. Ich wende mich Richtung Sonnenaufgang. Ein Silberstreif ist über dem Wolkenband im Osten sichtbar. Zunehmend wird das Licht golden. Ich laufe der Sonne entgegen.

Und dann steht sie über den Wolken, erklimmt den Himmel. Ein warmes Gefühl macht sich in mir breit. Ein neuer Tag ist herangebrochen.

Wir freuen uns auf den Austausch mit dir...

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Backstreets of Hickory

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  2. Doris und Günter

    Hallo Manfred, hallo Sabine,

    wenn wir den Text lesen, haben wir das Gefühl, wir liegen auf unserer Yogamatte und hören von Manfreds Yoga-CD die Anleitungen zu den Übungen. Ganz entspannt, nichts ist zu erreichen, ganz bei uns sein ist wichtig. Es ist so, als würden wir mit euch am Strand entlang gehen, die Gedanken kommen und gehen lassen, den Atem spüren. Es kann auch die Seeluft sein, die wir spüren und das Rauschen des Meeres.
In unserer Syltzeit haben wir lange Strandspaziergänge gemacht, dabei weniger an Yoga gedacht, die Ruhe (bis auf das Meeresrauschen) um uns herum genossen, diskutiert aber auch unseren Gedanken nachgegangen.
Man ist verblüfft, welche Kraft der Körper und der Geist dabei auftanken. So sind jetzt auf der Yogamatte bei den Übungen unsere Gedanken in Florida am Strand mit euch zusammen.

    Danke für die Inspirationen.

    Eure Oldies

    1. saradevi

      Wie schön, dass ihr noch regelmäßig Yoga macht… und euch an neuen Inspirationen erfreut!