… und es ist ja auch kein Geheimnis, dass durch Nähe Wärme entsteht, oder?
Heute sitze ich in unserem Dinslakener Innenstadtdomizil – der Himmel hat sich zunehmend verdunkelt und es scheint (endlich) etwas Regen zu geben. Das Thermometer zeigt seit langem mal wieder weniger als 30 Grad Celsius an. Ich schwitze also hier im Ruhrgebiet, während Saradevi noch auf Texel geblieben ist und dort spontan mit einer Freundin die Wochenendzeit teilt.
Nach Trockenlegung des Kellers sind wir übrigens nach Texel gewechselt und haben bei herrlichem Sommerwetter eine randvolle Ferieninsel erlebt. Wir vermieden die Touristenknotenpunkte und waren überwiegend für uns allein zu Fuß oder mit den Rädern unterwegs. Wegen der Hitze verbrachten wir aber auch mehr Zeit als sonst auf unserer neuen, erweiterten Terrasse. An einem Nachmittag hatten wir angenehmen Besuch zweier uns bis dahin noch nicht persönlich bekannten Texelfreunden, Edith und Martin.
Vermutlich werde ich jetzt länger als geplant am Stück im Ruhrgebiet sein, etliche Termine warten auf mich: Austausch der defekten Frontscheibe des Twingos, eine Reihe von Zahnarztterminen, eine Geburtstagsfeier in Dortmund, Radtour mit Freund Hansi im Bergischen und die geliebte Doppelkopfrunde…
Und was soll ich sagen: ich genieße die sturmfreie Bude in Dinslaken bei gepflegtem Chaos und ungesundem Tagesrhythmus…
Übrigens habe ich einen Filmtipp für alle Westernfreunde und Karl-May-Fans: schaut euch bei nächster Gelegenheit unbedingt mal die Neuverfilmungen von Winnetou I, II und III mit Wotan Wilke Möhring an. Reizvolle Gegensätze zu den etwas schwülstigen Verfilmungen der 1960er Jahre!
Ach so: das Thema Amigo bleibt uns weiter erhalten. Es fand sich kein Käufer für den stolzen Preis und ich bin sehr froh, dass wir ihn behalten und selbst weiter veredeln werden. Daniel hat uns seine Unterstützung zugesagt. Ich werde sicher weiter darüber bei Gelegenheit berichten…
Jetzt ist mein Schreiblimit schon halb verbraucht und eigentlich wollte ich mit einem meiner Lieblingsslogans etliche Zeilen füllen: Während dieser Coronazeiten waren Kontakte nur eingeschränkt möglich. Gelegenheit also, sich der Bedeutung der Kontaktpflege bewusst zu werden.
Als junger Mensch lernte ich, dass man nicht nicht kommunizieren könne. Und ich glaube, dass nicht nur Kontakt Beziehung schafft, sondern auch, dass kein Kontakt ebenso Ausdruck von Beziehung sein kann. Für mich persönlich stellt sich damit die Frage nach der Qualität von Beziehungen. oder auch nach der Art von Kontakten. Beziehungen, die mir gut tun, entstehen für mich durch persönlichen Kontakt. Und dieser Kontakt bedarf der Pflege. Zunehmend spüre ich, dass mir die virtuelle Kontaktpflege nicht reicht. Facebook-Freundschaften haben zweifellos ihren Reiz, ohne persönliches Sich-kennen werden sie mir aber zunehmend schal. Ich habe kürzlich den Impuls eines weisen Weggefährten früherer Zeiten aufgenommen und bemühe mich seit dem z.B., ohne spontane Likes bei Facebook auszukommen und viel mehr bei Bedarf die Kommentierungsfunktion zu nutzen.
Mit Blick auf gewachsene Kontakte bis hin zu Freundschaften stellt sich mir nun auch zunehmend die Frage, welche Bedeutung diese für mich (noch) haben. Beziehungen ohne persönliche Kontakte erinnern mich an Brunnen ohne Wasser. Wie viele Kontakte tun mir gut, wie viele vermag ich zu pflegen? Ich befinde mich auf dem Weg, genau das heraus zu finden…