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Den Hoorn im April 2021

Gedanken ziehen lassen – 7Mind Impuls (KW 18)

Nichts ist einem Menschen so überraschend wie seine eigenen Gedanken.

Henry David Thoreau

Der 7Mind Impuls der achtzehnten Woche wirft die Frage auf, wie wir mit unseren Gedanken umgehen. Es wird vorgeschlagen, sie wie Wolken am Himmel ziehen zu lassen, in der Gewissheit, dass sie – egal welchen Inhaltes – nur Wetterphänomene vor einem steten klaren, blauen Himmel sind. 

Auf diese Art können wir Gedanken vor dem geistigen Auge vorbeiziehen lassen, ohne uns darin zu verstricken. Das öffnet die Chance für den Moment.

Gedanken sind keine Tatsachen…

… und du musst auch nicht alles glauben, was du denkst. 

Dieser Satz hat mich während meiner MBSR-Ausbildung zwei Jahren lang intensiv begleitet und fasziniert mich seither. Er fiel mir gleich ein, als ich den Impuls las.

In der Woche habe ich mich immer wieder intensiv mit zwei Dingen beschäftigt, mit unserer Steuerprüfung und auch mit der Frage, was ich vom Leben will, bzw. nicht will. Corona hat einiges auf den Kopf gestellt und uns alle auf eine Art ausgebremst. So allmählich verspüre ich erste Impulse wieder durchzustarten und in mir regt sich auch wieder mehr Energie.

In Windeseile vom Worst-Case zur Träumerei und zurück

So habe ich mich in Worst-Case-Szenarien ergossen oder mir die Welt positiv zusammenfantasiert. Wenn ich mich so richtig in meine Gedanken verstrickt hatte und mir dessen bewusst wurde, war ich mal wieder verblüfft, wie stark sie mich aus dem Hier und Jetzt hinausziehen und auch meine Gefühlswelt einfärben…

Sobald ich meine Gedanken als solche enttarnt hatte, konnte ich sie überwiegend gut ziehen lassen und mich anderen Dingen zuwenden. Manchmal kamen sie wieder zurück und nahmen mich erneut ein. So ist es wohl mit ungelösten Fragen –  ich jedenfalls präsentiere sie mir gern immer wieder. Manche sind so faszinierend wie das Wolkenspiel, dass ich in Den Hoorn aufgenommen habe.
Aber insgesamt ist es mir immer wieder gelungen, mich vom Wahrheitsgehalt meiner Gedanken zu distanzieren und sie als solche sich selbst zu überlassen. Der Impuls war hier sehr hilfreich und hat mich darin unterstützt, mir meine Gedanken immer wieder von außerhalb anzuschauen und sie so zu entzaubern.

Saradevi, 09.05.2021

Von welchen Gedanken lässt du dich leicht um den Finger wickeln? Und wie schaffst du aus dieser Verwicklung heraus?

Wir freuen uns auf den Austausch mit dir...

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Sabine Zell

    Ich verstricken mich meist in die Gedanken, was als nächstes zu tun ist, welches Projekt ansteht, was gerade wichtig ist. Etappe ich mich dabei, versuche ich in den Augenblick zu kommen und zu spüren, dass nur dieser Augenblick wichtig ist. Meist spüre ich dann, dass es nötig ist bewusst nichts zu tun. Liebe Grüße Sabine

    1. saradevi

      Ja, in Planungen verstrickt zu sein, das kenne ich gut. Jetzt einfach zu sein hört sich so banal und leicht an, ist für mich jedoch auch etwas, was ich immer wieder aufs Neue anstreben muss. Vor Jahren hätte ich nicht gedacht, dass ich das Nichtstun immer mal wieder bewusst anstreben würde…