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3. Etappe: Florida - Einmal rundherum, 12. November - 14. Dezember 2019

Gedanken an Thanksgiving

Am heutigen Thanksgiving Day, dem staatlichen Feiertag der USA, kommen traditionell die gesamte Familie und oft auch weitere Gäste zum Feiern zusammen. Ein anderes Erntedankfest als wir es in Deutschland kennen und das hier in den Staaten an die Pilgerväter von Plymouth im Jahre 1621 erinnert. Traditionell versammelt man sich z.B. zum Truthahnessen und besinnt sich auch auf das, für was man im jeweiligen Jahr besonders dankbar ist.

Auch auf unserem Campground wurde zu einem Thanksgiving Lunch eingeladen. Ein reichhaltiges Büfett wartete auf die Gäste des Platzes, zu dem etliche Leute noch selbst zubereitete Speisen beisteuerten. Und wie üblich, bildete sich auch bei uns zur Eröffnung des Büfetts sogleich eine lange Schlange.

Danke

Wofür bin ich in diesem Jahr besonders dankbar? Natürlich für meine Gesundheit und dass unsere Reisevorbereitungen und der bisherige Verlauf dieser Fahrt, an der Ostküste der USA entlang, ohne Katastrophen blieb. Dankbar bin ich für die Offenheit und Freundlichkeit der Menschen, die uns begegneten und für die schon jetzt vielen Eindrücke und Impulse auf dieser Reise. Auch das permanente Management von Saradevi, ihr Checken und Ordern lässt mich dankbar sein – was in unserem Alltag oft genug zu kurz kommt. Nicht zuletzt bin ich auch dankbar für die anteilnehmenden Gespräche und Zeilen der uns begleitenden Blogleser.

Viel haben wir erlebt

Mittlerweile ist es dunkel, gegen halb Sechs geht hier zur Zeit die Sonne unter. Was ist nach Cape Canaveral nicht alles passiert? Wir besuchten Fort Lauderdale und Miami. Und ich muss gestehen, mir war nicht bewusst, das es sich dabei um ein Metropolgebiet handelt. Das wurde mir dann aber schnell bereits auf der sich hinziehenden Highwayfahrt klar, während der meine Aufmerksamkeit fast vollständig vom dichten Verkehr beansprucht wurde. Wir bummelten ein Wenig durch Fort Lauderdale und auf der Strandpromenade entlang. In Miami fanden wir mit Mühe einen Stellplatz für zwei Nächte (Overnightparking bei Walmart war nicht erlaubt). Wir sammelten per Bus und Bahn Eindrücke von der Stadt und auch von Miami Beach. Im Stadtteil Little Havanna fanden wir ein nettes Lokal zum Mittagessen. Aprospo Sightseeing per Bus: war wegen der Reklamefolien an den Fenstern zunächst stadteinwärts leider unmöglich. Zum Glück sind wir, bekanntermaßen, gut zu Fuß! Fazit: Miami gesehen zu haben, war gut. Hier länger Urlaub machen? Zu viel Rummel …

Auf den Keys

Nach diesem Metropolenerlebnis fuhren wir dann weiter Richtung Key West. Wir wollten nun endlich mal „Urlaub machen“. Der erste Stellplatz war nur für eine Nacht super, da keine sanitären Anlagen vorhanden waren – was für die „Monster“-RVs der Amerikaner im übrigen nicht weiter schlimm ist, da sie ja „wie zu Hause“ eingerichtet sind. 

Ein paar Keys weiter fanden wir dann einen großen RV-Campground, nicht billig, aber mit noch freien Stellflächen für eine oder zwei Wochen. Viele andere Plätze waren schon ausgebucht – und bald bricht hier auf den Keys die Hochsaison an und ohne frühzeitige Reservierung geht dann gar nichts mehr…

Mittlerweile fühlen wir uns erholt, sind gepaddelt (Robert und Cherry sei Dank!), geradelt, haben Strandtage eingelegt oder im und am Wohnmobil gefaulenzt. Auch eine 90-minütige Busfahrt nach Key West mit Stadtbummel, Strandaufenthalt und Promenaden-Sonnenuntergang liegen hinter uns. Saradevi ist zum Schnorcheln mit einem Boot zu den Korallenriffs rausgefahren und hat sich beim Standup-Paddeln bewährt.

Unser Amigo

Zum Schluss für heute noch ein Hinweis zu den beigefügten Amigo-Fotos: Häufiger fragen uns die Leute, wie es sich in einem so kleinen Fahrzeug lebt? Die Außenmaße unseres Amigo lauten 5,40 m x 2,00 m (plus 80 cm Fahrradträger hinten). Wir haben etliche Zimmer, die wir auf kurzen Wegen erreichen: Wohn-/Esszimmer, Küche, Bad, Schlafzimmer und Abstellraum. Okay, winzige Räumlichkeiten – aber alles da! Bewegen sollte man sich mit Bedacht, sonst gibt es schnell schlimme blaue Flecken, was ich leidvoll erfahren musste. Und Ordnung halten muss man. Sonst findet man rasch nichts wieder! Goldwert ist natürlich bei dieser Umgebung und dem wunderbaren Wetter unsere Terrasse, denn das Leben spielt sich hier überwiegend im Freien ab. Mehr is nich – mehr brauchen wir nich!

Morgen geht es noch einmal nach Key West, ab Dienstag sind wir dann wieder unterwegs: die Everglades und Floridas Westküste besuchen…

Ohio Key, 29.11.2019

Wir freuen uns auf den Austausch mit dir...

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Ilona Haupt-Roloff

    Ich wünsche euch weiterhin eine achtsame Zeit. Danke für eure Berichte und Fotos. Thanksgiving habe ich 1964 bei meiner amerikanischen Gastfamilie in California erlebt und ich erinnere mich gerne an den stuffed turkey, den die Grandma zubereitet hat. Die Großfamilie versammelte sich und jeder brachte etwas zu essen mit. Ich habe einen Weinkuchen gebacken.
    Gute Fahrt wünscht euch, Ilona

    1. saradevi

      Danke für die lieben Wünsche und das Teilen deiner Erfahrung. Es ist schon erstaunlich, dass sich diese schöne Tradition so gehalten hat und offensichtlich nicht zu einem Ritual verkommen ist, bei dem es nur noch um Konsum geht. Den stuffed turkey hatten wir auch und er war sehr lecker zubereitet…
      Eine tolle Geste von Seiten des Campingplatzes, uns alle einzuladen.
      Uns wird das Thanksgiving sicher so lange in Erinnerung bleiben wir dir. Schön, dass es solche Momente mit neuen Erfahrungen gibt!