You are currently viewing Die Zen Meditation – 7Mind Impuls (KW 23)
Texel 2021

Die Zen Meditation – 7Mind Impuls (KW 23)

Lerne Loslassen, das ist der Schlüssel zum Glück.

Buddha 

Der 7Mind Impuls der 23. Woche geht dem Ursprung der ZEN Meditation nach, dem meditativen Sitzen oder auch Gehen. Diese Form des bewertungsfreien Wahrnehmens dessen was ist, wird Siddhartha Gautama, dem historischen Buddha, zugeschrieben und häufig als spiritueller Weg beschrieben.

jetzt . einfach . sein

So haben Manfred und ich die Essenz dieser Form der Meditation und des Lebens an sich als unseren Claim und auch als Ziel formuliert.

Jetzt einfach zu sein, mit dem was ist, es einfach nur wahrzunehmen, ohne es zu bewerten – das hört sich intellektuell ganz einfach an. In der Praxis empfinde ich es als große Herausforderung.

Meditieren ist wie Zähneputzen

In der vergangenen Woche, als wir zu viert auf 45 qm lebten, habe ich meine Meditationspraxis nicht aufrecht erhalten. Es ist schon erstaunlich, wie anfällig ich auch nach Jahren auf Rhythmuswechsel reagiere. Dabei sollte das Meditieren, so wie das Zähneputzen, eigentlich zum täglichen Ritual gehören – jedenfalls wünsche ich mir das für mich.

Mein Geist ist voll

In dieser Woche habe ich nun wieder regelmäßig gesessen und beobachtet, was so in mir los ist. Und was soll ich sagen: Es ist voll! In meinem Geist tummeln sich viele Themen, einige von ihnen tauchen immer wieder auf. Überwiegend betreffen sie die Zukunft. Manche entspringen der Sorge/Furcht, die meisten der Vorfreude. 

Wo möchte ich mich aufhalten?

Während der Meditation habe ich wahrgenommen, dass ich mich viel im Morgen aufhalte – jedenfalls in meinen Gedanken.

Nun ist es an mir, ob ich das so lasse, oder ob ich mich immer wieder ins Hier und Jetzt zurückhole – oder anders gesagt, das Morgen meiner Gedanken loslasse… 

Denn: Leben kann ich nur Jetzt!

Gedankenwelt von Jiddu Krithnamurti

Zum Abschluss noch ein Ausflug in die Gedankenwelt von Jiddu Krithnamurti. Die beiden Zitate stammen aus seinem 1969 erschienen Buches (Übersetzung 1973: „Einbruch in die Freiheit“), das Manfred und ich gerade lesen. Ich empfinde es auf eine Art radikal und Krithnamurti beschreibt einen Weg, den er als ausschließlich bezeichnet. Überdies entdeckten wir auch interessante und bedenkenswerte Aspekte im Hinblick auf die Achtsamkeitspraxis:

„Achtsamkeit, die umfassendes Gewahrsein ist, schließt nichts aus. … Und diesen Zustand können Sie nur selbst erkennen, indem sie ihn belauschen und niemals versuchen, ihn zu formen, niemals Partei ergreifen, sich niemals widersetzen, niemals zustimmen, niemals rechtfertigen, niemals verdammen, niemals urteilen; das bedeutet, ihn ohne wertende Unterscheidung zu betrachten. Und in diesem wertungsfreien Gewahrsein mag sich vielleicht die Tür öffnen, und sie werden um diese Dimension wissen, in der es keinen Konflikt und keine Zeit gibt.“

„Ist die Furcht das Resultat des Denkens? Wenn es so ist, dann ist die Furcht etwas, was dem Vergangenen zugehört, weil der Gedanke immer alt ist. Wie wir sagten, ist das Denken niemals neu. Wenn wir einen Gedanken in uns erkennen, ist er bereits alt. So ist denn das, wovor wir uns fürchten, die Wiederholung des Alten, des Vergangenen, der Gedanke an das, was gewesen ist, projiziert in die Zukunft. Darum ist das Denken für die Furcht verantwortlich. … Wenn Sie einer Tatsache unmittelbar gegenüberstehen, gibt es keine Furcht. Nur wenn der Gedanke hinzukommt, entsteht Furcht.“

Saradevi, 11.06.202

Nimmst du dir Zeiten, in denen du nichts anderes tust, als mit dir zu sein, dich zu beobachten – und dies ganz ohne Bewertung und Anspruch? Gibt es Dinge in deinem Leben, bei denen du voll und ganz bei der Sache bist, ohne Ablenkung?

Zum Foto:
Während unserer Wanderungen und Radtouren über die Insel, habe ich in der vergangenen Woche mit Freude die Schönheit ihres Erwachens beobachtet – Texel blüht auf. In diesem Jahr nehme ich das besonders intensiv wahr – vielleicht weil es wie ein doppeltes Erwachen ist, eines zum normaleren Leben bei sinkenden Inzidenzen…

Wir freuen uns auf den Austausch mit dir...