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Danke für diese bedeutsame Zeit in eurem einzigartigen Land!

Ich sitze bei offenen Türen und weit über dreißig Grad Celsius im Amigo an der iranisch-pakistanischen Grenze. Unser kleines Wanderdorf steht wie eine Reihenhaussiedlung auf einem Parkplatz, umgeben von LKW’s, meist Tankwagen.

24 Tage sind wir nun durchs Land gereist, vom Nordwesten Richtung Südosten. Die Einreise aus Armenien hat erstaunliche achteinhalb Stunden gedauert, obwohl unsere Fahrzeuge auf iranischer Seite noch nicht einmal auf den nicht vorhandenen Alkohol und diverse Lebensmittel kontrolliert wurden.

Welcome to Iran

Was dann kam, hatte ich nicht erwartet. Dass die Menschen im Iran gastfreundlich und offen sind, hatte ich vorher gehört. Dass dies jedoch bedeutet, dass die Menschen aus den Autos heraus bereits von der ersten Minute an „Welcome to Iran“ oder „Welcome to my country“ rufen würden, alle winken, uns anstrahlen, uns filmen bzw. fotografieren würden, darauf war ich nicht vorbereitet. Ich stehe nicht gern im Mittelpunkt, was aber hier schlicht unmöglich ist. Allerdings liebe ich den Kontakt zu anderen Menschen, was einem hier sehr, sehr leicht gemacht wird. 

Leider waren aufgrund der Sprachbarrieren keine tiefsinnigen Gespräche möglich. Aber Dank Englischkenntnissen, der Übersetzungsapps, Händen und Füßen sowie Mimik und Gestik war zumindest ein Austausch möglich. Da ja ohnehin nur 7 % des Gesagten relevant ist und der Rest über die Körpersprache vermittelt wird, sind auf jeden Fall Wohlwollen und Sympathie ausgetauscht worden.

Viele sagten uns, dass sie Deutschland lieben und etliche wollten wissen, ob wir behilflich sein könnten, sie wollten auch einmal für eine Zeit nach Deutschland. Für die Iraner ist Deutschland so etwas wie das gelobte Land. Die Frage, was sie an Deutschland so gut finden, konnte kaum jemand beantworten. Offensichtlich ist Deutschland ein Synonym für Wohlstand, Freiheit und sonstiges Erstrebenswertes. Unsere Probleme, Sorgen und tradierten, längst überholten Strukturen kennt hier kaum jemand. Wahrscheinlich wäre es trotzdem erstrebenswert (mal) nach Deutschland zu kommen.

Die Iraner habe ich als äußerst offen, großzügig und großherzig erlebt. Neben all den immateriellen Willkommensgesten bekamen wir so viel geschenkt, dass ich oft wie vom Donner gerührt gerade mal ein Danke heraus brachte. In der U-Bahn machte die Frau neben mir die Handtasche auf, holte Bonbons heraus und gab sie mir, bevor wir ausstiegen. Einmal hielt ein Auto, als wir am Straßenrand standen und es wurde uns ein warmes Brot gereicht, ein anderes mal eine Wassermelone. In einer Eisdiele wurden wir eingeladen, bekamen sämtliche Köstlichkeiten zum Probieren angeboten und erhielten eine Einladung für den Abend nach Hause. Leider hinderte uns unser Reiseprogramm daran, die eine oder andere, mehrfach ausgesprochene Einladung anzunehmen.

Susen, eine von drei Frauen, die mich im Basar hinsichtlich des Tragens eines kurzen Kopftuches beriet, schenkte mir dieses kurzerhand. Eine Teenagerin, die wir mit ihren Eltern kurz an einem Bergrelief trafen, kam später ins nahe gelegene Restaurant, in dem wir gerade aßen und überreichte mir eine Kette und Ohrringe. 

Und gerade, als wir uns an der Grenze auf dem ersten Parkplatz sammelten, kam eine andere Gruppe mit großen Tablets und bot uns von ihren Datteln und dem Gebäck an und brachten uns lauter Wasserflaschen. Es ist unglaublich und Derartiges wäre in Deutschland kaum denkbar.

In den letzten Jahren sind gerade einmal ca. hundert westliche Touristen im Jahr mit ihren Autos durch den Iran gereist. Ausländische Touristen sind hier also eher selten. Das könnte ja im Prinzip dazu führen, dass wir deshalb auf um so größere Vorbehalte und Ablehnung stoßen würden. Aber ganz im Gegenteil: Die Menschen hier erfreuen sich an Gästen, sind glücklich, wenn ihre Kontaktaufnahme erwidert wird und suchen den Augenkontakt. Das habe ich in Georgien und Armenien so nicht erlebt.

Fremd- und Selbstbild

Viele Iraner und Iranerinnen wollten von uns wissen, was wir über sie denken. Meine Antwort hat sie stets erfreut. Das Bild was ich habe, herrscht sicher im Ausland nicht vor und ist ja auch mein persönliches. 

Unsere Medien haben in der Berichterstattung eher einen politischen Fokus und zeichnen nicht unbedingt das Bild, das ich von den Menschen gewonnen habe. Über die Menschen wird ja meist auch nicht so viel berichtet, obwohl sie es ja sind, die dem Land die Seele geben.

Vielleicht sind es Berichte wie dieser, die den Fokus anders setzen und das Bild, das jeder von uns vom Iran oder anderen Ländern hat, wie ein Mosaik reicher machen und vervollständigen.

Kleiderordnung für alle

Auf Kopftuch, lange Ärmel und Hosen war ich vorbereitet. Nicht jedoch auf ein nicht figurbetontes Oberteil, dass bis zu den Oberschenkeln reicht. So musste ein Oberhemd von Manfred die ersten Tage herhalten, bis ich mich auf dem Basar neu eingekleidet hatte.

Die Kleidervorschriften haben bei mir eine Vielzahl an Gefühlen hervorgerufen. Wer die Kleiderordnung ablehnt, darf dieses wunderbare Land nicht bereisen. Von diesem Standpunkt aus,  war es im Großen und Ganzen okay und ich habe mich solidarisch mit den Frauen im Iran gefühlt. Eine Geste, die auch angekommen ist.

Aber es gab Momente, in denen es mir in diesem Aufzug einfach zu heiß wurde und ich mir am liebsten alles vom Leib gerissen hätte. Dies dann nicht zu dürfen, war schon sehr besonders. Zwei Nachmittage zog ich es vor, lieber spärlich bekleidet im heißen Amigo weit unten auf unserer neuen Holzbank zu sitzen, als in voller Montur vor dem Amigo. 

Auch musste ich aufpassen, dass ich mir das Kopftuch nicht aus Reflex absetze, weil es gerade zu warm wurde oder einfach ohne Kopftuch aus dem Amigo zu spazieren.

Insgesamt war es eine interessante dreiwöchige Erfahrung, ein Perspektivwechsel, mit all den inneren Widerstände und Gefühlsregungen. Eines ist sicher: Würde ich im Iran leben, wäre ich eine Verfechterin gegen das Kopftuchtragen und die Kleidervorschriften.

Hier im Lande gibt es diesbezüglich in den letzten Jahren viele Diskussionen. Aktuell ist sie angeheizt durch den Tod der jungen Iranerin, die in Tehran im Zuge einer Kopftuchkontrolle und der „Erziehungsmaßnahmen“ im Anschluss daran verstarb. Aus meiner Sicht sollte es erlaubt sein, eines zu tragen, aber nicht verpflichtend. Wie auch in der westlichen Welt sind hier weitaus weniger Menschen religiös als früher. Von daher ist es auch nicht angemessen, sich an die religiösen Vorschriften halten zu müssen. Leider werden die Regime zunehmend konservativer und versuchen derartige Sitten und Gebräuche mit aller Macht durchzusetzen. Ich wünsche den iranischen Frauen von Herzen, dass ein liberalerer Umgang in dieser Frage am Ende dieser Auseinandersetzungen möglich sein wird.
(Da wir keine Möglichkeit hatten, den Beitrag online zu stellen, möchte ich ergänzen, dass es mich bestürzt, dass im Iran bereits etliche DemonstrantInnen sterben mussten und soziale Netze wie WhatsApp und Instagram von staatlicher Seite abgestellt wurden).

Ich bin gespannt, was uns nun in Pakistan erwartet. Dort ist das Tragen eines Kopftuches wohl nicht verpflichtend. Dennoch soll die Mehrheit der Frauen dieses tragen und das sogar „pflichtbewusster“ als die Iranerinnen. Ich werde berichten.

Lernen von den alten Persern

Auf dem Weg durchs Land haben wir viele historische Stätten der letzten Jahrtausende besucht. Unser Länderguide Sirous hat es durch seine Erzählungen verstanden, diese Stätten lebendig werden lassen. Fasziniert haben mich die vielen Erfindungen und Umsetzungen in architektonischer Hinsicht. So wurde in der Vorzeit in Wüstenorten im Winter Eis in Eishäusern eingelagert, das bis zum Ende des Sommers verkauft wurde. 

Auch die Windtürme, die der natürlichen Durchlüftung der Häuser dienten, die Wasserleitungen aus den Bergen, die durch die Stadt bis aufs Feld führen, nebst natürlich betriebenen Fontänen sowie die Bauweise der Lehmhäuser, die sommer- wie wintertags für angenehme Temperaturen sorgten.

Gerade im Zuge des Klimawandels und der Endlichkeit unserer Ressourcen sind dies wichtige Ansätze energiesparend und im Einklang mit der Natur zu bauen. Ich hatte gleich immer die mögliche Umsetzung in unserem projektierten Tiny-Haus vor Augen.

Andere Länder andere Sitten

Im Vorfeld der Reise haben mir viele geraten, im Iran vorsichtig zu sein und ihre Vorbehalte geäußert. Wenn ich entgegnete, dass ich gehört habe, dass die Menschen hier toll seien, bekam ich oft ein „Ja aber!“ zu hören.

Meine bisherigen Reiseerfahrungen haben mich gelehrt, dass die Menschen überall auf der Welt im Gunde gut sind, sich gegenseitig unterstützen und dem Anderen nichts Böses wollen. Sicher gibt es auch andere Menschen und das sicher in jedem Land dieser Welt.
Ich reise gern, weil mich interessiert, wie die Menschen leben, was sie denken und wie sie sich geben – und das jenseits des politischen und religiösen Systems, das sie prägt.

Niemand auf dieser Welt kann sich aussuchen, wo und in welchen Verhältnissen er oder sie geboren wird. Auch hier habe ich mich immer wieder bei der Fahrt über das Land oder auch in Städten gefragt, was wohl wäre, wenn ich hier geboren worden wäre und hier leben würde.  Sicher würde ich Vieles anders sehen und einschätzen und hätte andere Gewohnheiten.

Mich frei bewegen und äußern zu können ist ein Gut, das ich immer als selbstverständlich erachtet habe. Nun reise ich in Länder, in denen Frauen diese Rechte nicht selbstverständlich eingeräumt werden. Das ist schon besonders und arbeitet in mir. Hier im Iran waren alle Männer sehr freundlich zu mir, auch wenn sie zunächst wie selbstverständlich den Kontakt zu Manfred suchten und mich oftmals erst stehen ließen. Gewohnheiten sind eben anders.

Die Menschen in einem Land sind das eine, die politischen und religiösen Systeme das andere. 

Der Iran ist seit vielen Jahren mit vielen Sanktionen belegt, aus Sicht des Westens wahrscheinlich zu recht. Es gibt jedoch auch Staaten, die die politische Situation anders einschätzen oder einfach nur ihren wirtschaftlichen Nutzen daraus ziehen. Zwischenzeitlich wurden neue Bande geknüpft und Verträge geschlossen. Die östliche Allianz geht aus vielen aktuellen Krisen dieser Welt gestärkt hervor. Unsere Werte und Ideen werden oft nicht geteilt und sind in manchen Regionen dieser Welt auch nicht mehrheitsfähig.

Verwundert hat mich, dass selbst unser Blog nach ein paar Tagen für Iraner ohne VPN nicht mehr abrufbar war. Sie wurde schlichtweg blockiert. Das kennen wir aus Deutschland gar nicht, dass ein einfacher Reiseblog nicht mehr verfügbar ist. Wir wurden gut beobachtet, manchmal auch offensichtlich. Soviel Aufmerksamkeit von Polizei und Geheimdienst bin ich nicht gewohnt und erregt meinen inneren Widerstand und Widerspruchsgeist – das konnte ich in den letzten Tagen beobachten. Diese Seite in mir habe ich bis jetzt noch nie so aktiv wahrgenommen, wie hier.

Mir widerstrebt es jedoch, die Welt durch die Brille der Besserwissenden zu betrachten und andere Systeme zu verurteilen. Unsere „westlichen“ Konzepte und Systeme haben auf viele (globale) Probleme auch keine zufrieden stellenden Antworten und schaffen in anderen Ländern dieser Erde neue, u.a. klimatische Probleme. 

Auch wenn ich demokratische Strukturen favorisiere, Angriffskriege verurteile, für die Gleichberechtigung von Mann und Frau bin, gegen Folter und Unterdrückung sowie für Meinungsfreiheit, so weiß ich, dass dies nicht überall so gesehen und gelebt wird. Und dennoch leben in diesen Ländern liebenswerte Menschen mit den gleichen Gefühlen und Bedürfnissen und oftmals viel größeren Sorgen als wir. Reisen und Kontakt zu den Menschen sehe ich als eine Art gelebter gegenseitiger Friedensmission. Voneinander zu lernen ist wohl der beste Weg für ein zufriedenes Miteinander.

Im Iran haben wir uns viel mit der Geschichte des Landes beschäftigt. Über die Jahrtausende haben sich die Ländergrenzen in dieser Region immer wieder nach kriegerischen Auseinandersetzungen verschoben. Diese haben sicher zu allen Zeiten viel Leid und Kummer mit sich gebracht. Während wir das armenische Viertel in Isfahan besuchen, flammen die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Armenien und Aserbeidschan wieder auf. Das macht mich sehr traurig. Wie ein Ohrwurm taucht die Stimme von Udo Lindenberg in meinem Kopf auf: „Wozu sind Kriege da?“

Die zunehmende Armut auf unserer Reise macht mir zu schaffen und ich weiß noch nicht so recht, wie ich mich gegen das Gefühl wappne, allen helfen zu wollen, in dem Wissen, nicht allen helfen zu können, wenn ich mit Elend und der Frage nach Abhilfe konfrontiert werde. Ich kam mir hier das eine oder andere Mal abweisend und schlecht vor, wenn ich bettelnde Menschen wegschickte.

Mit dem Leben, was wir haben

Meine ehemalige Schulfreundin Britta wünschte uns zum Abschied alles Gute außerhalb der Komfortzone, was sie als Vielreisende nur all zu gut selber kennt.

Wir leben in unserem Amigo im puren Luxus und müssen auf nichts verzichten – ich weiß, dass man das auch anderes sehen kann… Und doch kommen wir in Regionen, in denen nicht mehr alles verfügbar und selbstverständlich vorhanden ist.

Wir kaufen für unseren täglichen Bedarf weiterhin in kleinen Läden in den Dörfern und Städten unterwegs. Angeboten wird, was gerade geerntet wurde. Das schränkt die Auswahl extrem ein, ist aber regional und frisch. So essen wir weiterhin mehrfach in der Woche Tomaten und Gurkensalat mit Nüssen und Fetakäse. Manchmal kommt eine Paprika, eine Möhre und auch schon mal eine rote Beete dazu. Wie es eben angeboten wird.

Mit der Einreise in den Iran durften wir uns gänzlich von unserem geliebten Brot verabschieden. Hier gibt es, wie auch schon in Armenien, dünne Fladenbrote, die in Öfen frisch gebacken werden und warm am besten schmecken.

Etliche Male haben wir auch auswärts gegessen. Abends öffnen die Restaurants häufig gegen 20 Uhr. Typisches Essen ist Kebab (Spieß) vom Huhn bzw. Rind/Lamm, Forelle bzw. ein Lammgericht, dazu Salat und Reis. Wir haben immer etwas für uns auf der Karte gefunden. Die Lebenshaltungskosten hier im Iran sind FÜR UNS sehr günstig, so auch das Essen im Restaurant.

Über die Dörfer

Ich liebe es durch das Land zu fahren und viele sehr unterschiedliche Eindrücke zu sammeln, auch jenseits der touristischen Pfade. Wie in den Ländern zuvor ist das Gefälle zwischen Armut und Wohlstand auch hier im Iran sehr stark. Rückblickend würde ich sagen, dass ich in zwei verschiedenen Ländern gewesen bin, wenn ich mir die Bilder aus den Städten und den Dörfern vor mein geistiges Auge führe.

Wie auch schon in Georgien und Armenien leben hier oftmals viele Generationen zusammen und bilden eine Lebens- und Wirtschaftsgemeinschaft. Die Sanktionen des Westens haben ihre Spuren hinterlassen. Viele Menschen haben zunächst ihre Arbeit verloren. Nach und nach hat sich die Wirtschaft umgestellt und ist auf dem Weg, sich neu aufzustellen.

Aus dem Wanderdorf

Ich mag das Reise als Wanderdorf inzwischen sehr. Die Gemeinschaft zu haben ist sehr hilfreich und unterstützend. Natürlich gibt es nach zwei Monaten auch mal Empfindlichkeiten und kleinere Konflikte. Aber die gibt es in jeder Nachbarschaft.

Die gegenseitige Unterstützung ist enorm. So wurden bereits ganze Solarsysteme auf den Dächern der Fahrzeuge in Gemeinschaftsarbeit ausgetauscht, Batterien gegenseitig getestet, Utensilien geliehen. Felix, einer unserer Reiseleiter, schraubt  sich sehr erfolgreich durch die Wohnmobile und ist mehr als hilfreich für uns.

Das wir weiterhin so viel Programm angeboten bekommen, damit hatte ich nicht gerechnet. So komfortabel und angenehm das auch ist, ich habe manchmal den Eindruck, überhaupt keine Zeit mehr für mich zu haben, für Berichte wie diesen, etc.

Sehr dankbar bin ich, dass wir unsere Stellplätze und Tankstopps nicht selbst organisieren mussten. Das ist hier nur schwer möglich. Auch wenn es die Tagesstruktur schon sehr geprägt hat, so war es doch sehr angenehm, einfach zum vereinbarten Zeitpunkt an der Tankstelle zu sein und nach und nach zur Säule zu fahren. Iraner, die ihr Kontingent schon verbraucht hatten, mussten weit länger warten als wir, was mich oft sehr beschämt und auch schon mal zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den LKW-Fahrern und Tankwarten geführt hat.

Infrastruktur für Camper gibt es kaum noch. So freuen wir uns über jede Dusche, die es nur noch selten gibt. Zwischenzeitlich habe ich gelernt, auf akzeptablen Stehtoiletten mit dem Wasserschlauch rudimentär zu duschen und freue mich über jede kalte Dusche auf dem Weg. Das Duschen im Amigo ist nicht wirklich komfortabel – aber machbar…
Auch wenn mich nach dem langen Sommer in Deutschland zwischenzeitlich Regenbilder erreichen, beträgt die durchschnittliche Tageshöchsttemperatur seit Abfahrt zuhause über 32 Grad. Nachts kühlt es meist nicht unter 20 Grad ab. Im tagsüber aufgeheizten Amigo ist es noch viel wärmer… da ist jede Erfrischung willkommen. 

Auf Wiedersehen „Land der gelebten Willkommenskultur“

Ich werde den Iran als Land gelebter Willkommenskultur in Erinnerung behalten. 

Die offenen, freundlichen Menschen, den gesuchten (Augen-)Kontakt, die Düfte und Farbenvielfalt der Basare, die Erfindungen der alten Perser, die schönen Moscheen wie auch das Befahren von Kreisverkehren ohne Regeln, habe ich in meinen Erinnerungsspeicher gepackt. Die Fotos, die wir auf der Iranseite veröffentlicht haben, zeugen sicher davon.

Den Frauen im Iran wünsche ich von Herzen mehr Gleichberechtigung und die Abschaffung einer verpflichtenden Kleiderordnung. Ich bin auf eurer Seite!!!

Sabine
Taftan, 21.09.2022

Wir freuen uns auf den Austausch mit dir...