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Bye-bye Goa

Unsere herrlich faulen Tage in Goa gehen zu Ende. Nach 7 Tagen verlassen wir unseren Platz direkt am Strand eines Golf und Spa Resorts. Goldgelber Sandstrand, tägliches Baden im Meer, der Besuch einiger Strandcafés und viel Müßiggang liegen dann auf unserem Weg nach Hampi hinter uns. 

Achtung Altstadt

Auf unserem Weg nach Deshnoke zum Rattentempel, den Sabine und ich allerdings nur von außen bestaunen, verpassen wir eine Ortsumgehung und landen prompt in den Kernbereich einer Ortschaft mit engen Gassen. Atem anhalten und durch – Abenteuer bestanden. Für diesen Tag waren wir sicher die Attraktion im Ort! Übrigens sollte uns so etwas noch zwei Mal passieren.

Attraktionen am Wegesrand

Eines unserer Zwischenziele auf dem Weg nach Mumbai liegt auf dem Land. Wir dürfen für drei Tage zu Gast bei unserem Guide Sumer und seiner Familie sein. Wir stehen auf seinem Feld in der Nähe des Hauses, werden mit einem Festmahl verwöhnt und bereiten tags darauf gemeinsam ein Essen vor. Bis wir bei Sumer zu Hause sind, erleben wir noch einen wirklich kurzen Kamelritt durch den Wüstensand und genießen bei Livemusik die Einladung zum Geburtstagsessen eines Gruppenmitglieds. 

Allmählich wird die Landschaft hügeliger

Wir fahren mit Geländewagen (früher sagte ich „Jeeps“) zu einer Opium-Teezeremonie und stehen zwei Nächte lang vor den Toren von Jodpur mit seinem weitläufigen Fort bevor wir schließlich,  über desolate Bergstraßen, den Jain-Tempel in Ramakpur erreichen. Dieser beeindruckt durch seine vielen verzierten Säulen und ganz aus Marmor bestehenden Architektur. In Udaipur schlendern wir nachmittags zur Altstadt und verweilen an einem der Seen. Tagsdrauf nehme ich an der Besichtigung des Stadtpalastes (James Bond lässt grüßen) und einer abendlichen Bootsfahrt teil, während Saradevi sich leider den ganzen Tag wegen Unwohlsein im Wohnmobil aufhalten muss.

Die antike Provinzhauptstadt Mandu…

… gehört zum Weltkulturerbe und liegt auf einem landschaftlich schönen Hochplateau. Mittlerweile ist dieses Fleckchen Erde dabei, sich zum bevölkerten Touri-Ort zu entwickeln. Wir fahren mit dem Bus einige der dortigen Sehenswürdigkeiten ab. Leider plagt mich an diesem Tag ein Vorhofflimmern, so dass ich nur etwas verhalten die Highlights bestaunen kann.

Aus dem Fels gemeißelt

Weitere Weltkulturerbestätten sind die Tempel- und Klosterhöhlen von Ajanta und Ellora. Eine Vielzahl von in den Fels gehauenen Höhlen sind gut erhalten und mit einem örtlichen Guide zu besichtigen. Auch landschaftlich sind diese beiden Orte nett, schade, dass zum Wandern dort keine Zeit bleibt.

Im Umland von Mumbai 

Wir rasten in Pune und erreichen von dort mit dem Gruppenbus die Küstenmetropole am Indischen Ozean. Obligatorische Besichtigungspunkte sind rasch abgefahren und per Foto festgehalten. Bei dieser Gelegenheit wird mir klar, dass neben Mumbai auch das heimische Ruhrgebiet zu den 20 größten Mega-Metropolen der Welt zählt. Am zweiten Tag unseres Aufenthaltes in Pune fahren wir selbstorganisiert als Kleingruppe nochmals in die City. Wir frühstücken in einer „deutschen“ Bäckerei und nehmen anschließend zu acht an einer geführten Besichtigung des größten Slums in Mumbai teil.

Der größte Slum in Mumbai

Im Zentrum Mumbais (früher als Bombay bekannt) liegt der größte Slum. Aus verständlichen Gründen soll innerhalb des Slums nicht fotografiert werden. Zunächst lernen wir einige der mehrere tausend Produktionsbetriebe kennen (z.B. Recyclinganlage, Maschinenbau, Aluminiumbetrieb, Töpferei und Lederfabrikation), dann gehen wir durch die sehr engen und dunklen Gassen des Wohnviertels und sehen uns zum Abschluss der dreistündigen Tour einige Streetart-Projekte an Miethäusern des Slumviertels an. Etwa eine Million Menschen leben dort, in den Betrieben werden im Jahr mehr als 600 Millionen Dollar erwirtschaftet. Dieser Dharavi-Slum gilt als größter Slum Asiens.

Per Zug und Tuktuk

Mit unserem sehr netten Slumguide fahren wir auf seinem Heimweg mit der Bahn und erleben Indien in vollen Zügen… An der Endstation, mittlerweile auf uns allein gestellt, kehren wir zum Abendessen ein. Zu vorgerückter Stunde ergattern wir ein Tuktuk, das uns zu viert 28 km weit zu unseren Wohnmobilien bringt.

Der Zauber Indiens

Nun, mittlerweile fast 6 Wochen in Indien, habe ich mich etwas akklimatisiert. Kühe und Wasserbüffel auf der Fahrbahn sind keine Sensation mehr, das Verkehrsgetöse ist Alltag geworden, im Straßenverkehr bin ich auf einem guten Weg, ein echter Inder zu werden und die unverhofften Schlaglöcher und Bumper zähle ich nicht mehr. An den Dreck und Geruch werde ich mich wohl nie gewöhnen – stelle aber auch fest, dass es nun vermehrt auch Ortschaften ohne Dreck und Müll auf der Straße gibt!
Mit Erreichen von Goa scheinen wir zudem in ein anderes Land eingefahren zu sein: Ziemlich aufgeräumt, touristisch und anscheinend westliche Urlaubsregion.
Kaum hatte ich mit Freund Hansi telefoniert und widergegeben, dass kaum einer bisher ohne Blessuren bis und durch Indien gekommen ist, hatten wir unseren ersten Reifenschaden durch eine kleine, eingefahrene Schraube im Reifenprofil. Zum Glück erreichten wir in 7 Kilometern Entfernung eine hilfreiche Reifenstation und konnten eine halbe Stunde später unsere Fahrt fortsetzen. Und nur einen Tag zuvor büßte unser Amigo durch meinen Fahrfehler das recht Blinklichtglas im Spiegel ein.
Wer mich als Gruppenreiseneuling nach meinen bisherigen Erfahrungen fragt: Ich vermisse eine regelmäßige und klare Kommunikation. Die verlässlich zur Verfügung gestellten Roadbooks ersetzen leider wider Erwarten nicht den einen oder anderen Reiseführerband… Die Gruppe als solche funktioniert und ich habe den Eindruck, mit allen Reiseteilnehmern in gutem Kontakt zu sein.

Manfred
Canacona, 22.10.2022

Unserer Reise durch Indien im Oktober bis Dezember 2022 (Indien Teil 1)

Wir freuen uns auf den Austausch mit dir...

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Reiner Welz

    Hallo Manfred, sei -mit Sabine- herzlich gegrüßt!
    Vielen Dank für Deine Gedanken, Eure Erlebnisse und den für Veronika und mich aufregenden Bericht…
    Wir hören (und sehen) gern von Euch. Damit das keine Einbahnstraße bleibt, hier etwas über unser Leben:
    Seit einer Woche sind wir auch wieder unterwegs, zwar anders als Ihr, aber immerhin von Herford zum Geburtstag unseres Enkels Johannes in Dormagen am Rhein, die Fähre bei Zons trug uns sicher auf die westliche Seite. Von dort am Montag über Paderborn nach Braunschweig und morgen, Donnerstag, weiter zum „Check“ nach Berlin.
    Anfang Dezember, mit einem Reparaturstop bei Fa. Robel in Emsbüren geht’s gemächlich zum Überwintern nach Spanien. Mit Euren nächsten Berichte reisen wir in Gedanken weiter mit Euch durch Indien oder schon Bangladesch? Wer weiß, wir sind gespannt!
    Liebe Grüße
    Reiner mit Vero
    PS. Heute hat die deutsche Fußballmannschaft der Männer 1:2 gegen Japan verloren.
    Habe meinen Frust in der „Wasserwelt Braunschweig“ weggeschwommen…
    Bin relaxed!

    1. mmk

      Hallo Reiner, schön von euch und eurem Interesse hier zu hören. Hoffentlich hat unser Daumendrücken für Berlin geholfen! Bin auf den 2. WM-Auftritt unserer Jungs gespannt – und ziemlich pessimistisch…
      Euch eine gute und gesunde Zeit und ganz liebe Grüße auch an Vero❣️ Saradevi lässt auch herzlich grüßen, GlG Manfred